EU-Schluss: Fest – Gewinne nach US-Daten ausgebaut

Diese hattenkurz nach der US-Eröffnung die Wall Street in die Gewinnzone gehievt. «Wir sind nach den Daten der Entwicklung der US-Börsen gefolgt, aber bei dem niedrigen Volumen ist es schwierig, viel Enthusiasmus zu entwickeln», sagte indes ein Händler einer führenden europäischen Bank. In den USA ist die Zahl der Verkäufe bestehender Häuser im Januar nicht ganz so kräftig gesunken wie befürchtet.


Der EuroSTOXX 50 baute nach den Daten seine Gewinne aus und schloss 1,66 Prozent höher bei 3.798,99 Punkten. Der auch schweizerische und britische Werte umfassende STOXX 50 legte um 1,79 Prozent auf 3.256,89 Zähler zu. Der Euronext 100 gewann 1,64 Prozent auf 872,01 Punkte. In Paris stieg der CAC 40 um 1,96 Prozent auf 4.919,26 Zähler. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 1,89 Prozent auf 5.999,50 Punkte nach oben.


Banken- und Versicherungstitel profitierten mit deutlichen Aufschlägen von der Aussicht auf eine bevorstehende Rettungsaktion für AMBAC Financial, das Branchenschwergewicht der krisengeschüttelten US-Anleiheversicherer. BNP Paribas legten an der Spitze des EuroSTOXX 50 um 4,97 Prozent auf 64,24 Euro zu. Credit Agricole gewannen 4,82 Prozent auf 18,25 Euro und Aegon legten um 4,76 Prozent auf 10,12 Euro zu.


In London ging es für Alliance & Leicester dank Übernahmefantasien als «Footsie»-Spitzenreiter um 8,82 Prozent auf 550,00 Pence nach oben. In einem Bericht des «Sunday Telegraph» war die Bank zusammen mit dem Wettbewerber Bradford & Bingley als mögliches Übernahmeziel von Lloyds TSB Group gennant worden. Lloyds nahestehende Personen hätten am Samstag jedoch erklärt, dass entsprechende Pläne noch nicht formal diskutiert worden seien, hiess es. Bradford & Bingley gewannen 6,23 Prozent auf 201,17 Pence, für Lloyds ging es um 1,97 Prozent auf 467,13 Pence nach oben. Laut einem weiteren Bericht erwägt das Scheichtum Katar einen Einstieg bei der Royal Bank of Scotland (RBS). Zudem werden am Donnerstag die Zahlen der Bank erwartet. Die Papiere kletterten um 5,03 Prozent auf 399,00 Pence.


Hammerson verteuerten sich nach Zahlen um 5,95 Prozent auf 1.087,00 Pence. Der Immobilienkonzern hatte im Geschäftsjahr den Nettoinventarwert (NAV) trotz schwierigem Umfeld um 3 Prozent auf 15,45 Pfund je Aktie gesteigert. Die Steigerung im ersten Halbjahr von 9 Prozent ist durch einen Rückgang im zweiten Halbjahr um 5,5 Prozent jedoch deutlich verringert worden. Für die Zukunft zeigte sich das Unternehmen zuversichtlich. Die Deutsche Bank sah den bereinigten Gewinn je Aktie im zweiten Geschäftshalbjahr über den Erwartungen und beliess ihr Votum «Buy» und das Kursziel 1.400 Pence unverändert.


Dagegen entwickelten sich die Versorgerwerte schlechter als der Markt. Electricite de France (EdF) lagen mit minus 3,00 Prozent auf 63,00 Euro abgeschlagen am Ende des CAC 40. Börsianer verwiesen auf abnehmende Konsolidierungsfantasien, die für einen Abzug von spekulativem Kapital sorgten. Am Vortag hatte ein schottisches Regierungsmitglied der Zeitung «Cinco dias» gegenüber Widerstand gegen eine mögliche Iberdrola-Übernahme durch EdF angekündigt und als Grund Sorgen über den Einfluss auf Scottish Power genannt – Iberdrola hatte das schottische Unternehmen 2007 gekauft. Union Fenosa und Gas Natural blieben ebenso hinter der Marktentwicklung zurück wie Enel. (awp/mc/ps)

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