EU-Schluss: Fester – Schwache US-Börsen drücken auf Gewinne

Die wieder aufkeimenden Ängsten über den Zustand der weltweiten Konjunktur und im Handelsverlauf wieder schwächer werdenden US-Börsen gaben laut den Marktbeobachtern den Impuls für die Bewegung nach unten. Der EuroSTOXX 50 kletterte um 0,90 Prozent hoch auf 2.625,84 Zähler. Der Londoner FTSE 100 legte um 0,89 Prozent auf 4.403,92 Punkte zu. Der französische CAC-40-Index gewann 1,06 Prozent auf 3.505,75 Zähler.


Zu den stärkten Werten im europäischen Leitindex zählten ArcelorMittal mit plus 5,65 Prozent auf 18,50 Euro. Händler verwiesen auf die positiven Branchenvorgaben aus Japan. Dort hatten allgemein Rohstofftitel vom milliardenschweren Konjunkturprogramm Chinas profitiert. So zählten in London auch die Minenwerte zu den grössten Gewinnern. Xstrata legten um 11,52 Prozent auf 1.243,00 Pence zu, für Rio Tinto ging es um 8,63 Prozent auf 2.890,00 Pence hoch. Auch die Konkurrenten stiegen zweistellig. Analyst Rochus Brauneiser von Kepler Capital Markets bremste allerdings die Euphorie über die erwarteten Massnahmen Chinas: «Wir bleiben bei unserer negativen Haltung zu europäischen Stahltiteln.»


Auch Ölwerte waren europaweit gefragt, nachdem der Ölpreis im asiatischen Handel deutlich gestiegen war. So kletterten die Aktien von TOTAL um 3,03 Prozent auf 42,55 Euro, für Repsol-YPF ging es um 1,34 Prozent auf 15,10 Euro hoch. Die Papiere von BP legten um 0,92 Prozent auf 537,00 Pence zu.


Unterdessen rutschte Santander nach der angekündigten Kapitalerhöhung um 5,04 Prozent auf 7,92 Euro ab. Die spanische Grossbank will über die Ausgabe neuer Aktien rund 7,2 Milliarden Euro einnehmen. Händler werteten die Massnahme allerdings grundsätzlich positiv. «Damit umgeht Santander das staatliche Rettungspaket und kann somit weiter frei über die Strategie entscheiden und möglicherweise an der Dividende festhalten», sagte ein Börsianer. Allerdings führe die Kapitalerhöhung zu einer Verwässerung des Gewinns je Aktie um 17,5 Prozent.


Auch in London rückten Bankenwerte in den Fokus. HBOS kletterten um 3,26 Prozent auf 111,60 Pence. Lloyds TSB will einem Pressebericht zufolge der Hypothekenbank mit einem Milliarden-Kredit aus der Klemme helfen. Lloyds habe HBOS Unterstützung in Höhe von zehn Milliarden britischen Pfund (12,3 Mrd Euro) zugesichert, berichtete die Zeitung «Sunday Times». Ein Lloyds-Sprecher wollte sich dazu nicht äussern – die Aktien des Unternehmens gaben nach einem zwischenzweitlich moderaten Anstieg um 2,64 Prozent auf 195,125 Pence nach.


HSBC rutschten nach einem Zwischenbericht mit 1,47 Prozent ins Minus auf 747,00 Pence. Zwar sei das Ergebnis vor Steuern im dritten Quartal höher als im Vorjahr ausgefallen, teilte die britische Bank mit. Allerdings musste die Vorsorge für Kreditausfälle im Vergleich zum Vorjahreswert hochgefahren werden. Die Steigerung fiel dabei zudem höher aus als im ersten Halbjahr.


Abseits des Finanzsektors ging es für Cable & Wireless nach Zahlen und einer angehobenen Prognose um 5,42 Prozent auf 142,30 Pence hoch. Die Aufspaltungspläne wurden unterdessen zunächst auf Eis gelegt. Ein Analyst von Cazenove sagte: «Die Ergebnisse zeigen eine weiter positive Entwicklung und der Ausblick erscheint sehr überzeugend.» (awp/mc/ps/31)

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