EU-Schluss: Freundlich – Bankaktien erholen sich weiter – US-Daten

Enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA verhinderten allerdings höhere Aufschläge. So hat sich die Stimmung der US-Einkaufsmanager im Verarbeitenden Gewerbe im September deutlich stärker als erwartet eingetrübt.  Der EuroSTOXX 50 stieg um 0,96 Prozent auf 3.067,35 Zähler. Der STOXX 50 legte um 1,06 Prozent auf 2.663,08 Punkte zu. Der Londoner FTSE 100 kletterte um 1,17 Prozent auf 4.959,59 Zähler. Der französische CAC-40-Index rückte um 0,56 Prozent auf 4.054,54 Punkte vor.


Die Titel von Fortis schossen um 11,14 Prozent auf 4,89 Euro hoch. Der angeschlagene belgisch-niederländische Finanzkonzern kündigte die erst vor wenigen Monaten geschlossene Partnerschaft bei seiner Vermögensverwaltung in Asien auf. Die Entscheidung über den Verkauf von Teilen des ABN-Amro-Geschäfts an die Deutsche Bank wird zudem laut Fortis bis auf weiteres aufgeschoben.


UniCredit-Aktien sprangen an der Spitze des EuroSTOXX 50 um 11,82 Prozent auf 2,90 Euro. Die Mailänder Grossbank hat nach den starken Kursverlusten der vergangenen Tage angekündigt, Teile ihres Immobilienportfolios in einen Fonds auslagern zu wollen. Durch diese Massnahme soll die Kapitalbasis gestärkt werden. Börsengerüchte um einen bevorstehenden Rücktritt von UniCredit-Vorstandschef Alessando Profumo wurden von Kreisen aus der Bank dementiert. Zudem hätten sich Anleger, die auf fallende Kurse gesetzt haben, mit UniCredit-Papieren eingedeckt, sagten Börsianer.


Auch andere Finanzwerte notierten deutlich im Plus. So gewannen Titel der Bank ING 6,16 Prozent auf 15,85 Euro, und Papiere des Versicherers AXA rückten um 5,83 Prozent auf 24,23 Euro vor. In London stiegen Finanztitel ebenfalls an die Index-Spitze: HBOS gewannen exakt 21,00 Prozent auf 153,00 Pence. Lloyds TSB Group folgten mit einem Plus von 10,38 Prozent auf 250,00 Pence.


Minenwerte profitierten zunächst deutlich von überwiegend positiven Unternehmensnachrichten, litten dann aber unter sinkenden Rohstoffpreisen. Xstrata-Aktien etwa drehten ins Minus und verloren 1,92 Prozent auf 1.671,00 Pence. Der Rohstoffkonzern will wegen der anhaltenden Unsicherheiten auf dem Kreditmarkt durch die Finanzkrise nun doch kein offizielles Übernahmeangebot für den Platin-Produzenten Lonmin abgeben. Die Aktien von Lonmin brachen am «Footsie»-Ende um 20,27 Prozent auf 1.997,00 Pence ein.


Anglo American verloren trotz eines positiven Kommentars von Goldman Sachs 0,38 Prozent auf 1.848,00 Pence. Die Experten setzten die Bergbautitel auf ihre Pan-Europe Conviction Buy Liste. Rio Tinto gewannen noch 0,46 Prozent auf 3.487,00 Pence. Die in Zypern beheimatete EMED Mining Public Limited hat die ausstehenden 49 Prozent einer spanischen Rio Tinto-Mine gekauft und die Mine damit vollständig übernommen.


Autowerte hingegen gerieten nach Gerüchten um eine Gewinnwarung bei Daimler europaweit stark unter Druck. Trotz eines Dementis aus Stuttgart fielen die Aktien des deutschen Autobauers denn auch mit einem Minus von 8,55 Prozent auf 32,375 Euro an das EuroSTOXX 50-Ende. Angesichts der Spekulationen gaben Titel von Renault 3,53 Prozent auf 42,98 Euro nach. Aktien von PSA Peugeot Citroen fielen um 3,56 Prozent auf 25,43 Euro. (awp/mc/ps/35)

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