EU-Schluss: Freundlich – Übernahmefantasie, Hoffnung in Finanzkrise

Dies nachdem hier der Finanzsektor mit Sorgen um weitere Schieflagen erneut unter Beschuss geriet. Positiv wirkten dagegen Spekulationen um grosse Übernahmepläne. Der EuroSTOXX 50 erholte sich schliesslich um 0,58 Prozent auf 3.216,24 Zähler, schloss damit aber nahe dem Tagestief und rutschte vom Tageshoch bei 3.251 Punkten ab. Am Freitag hatte der europäische Leitindex auf dem tiefsten Stand seit Juli 2005 geschlossen. Der STOXX 50 stieg zum Wochenstart um 0,52 Prozent auf 2.770,39 Punkte. Der Londoner FTSE 100 gewann 0,74 Prozent auf 5.300,40 Zähler, und der CAC-40-Index legte um 1,02 Prozent auf 4.142,53 Punkte zu.


Übernahmefantasien waren die Antriebsfeder der europäischen Börsen. Aktien der niederländischen Post TNT sprangen an der AEX-Spitze um 26,42 Prozent auf 23,40 Euro, nachdem die «Financial Times» von einem Interesse des US-Konzerns FedEx an seinem Konkurrenten berichtete. Beide Unternehmen wollten zu dem Bericht keine Stellung nehmen. JP Morgan bestätigte die Einschätzung der TNT-Titel mit «Neutral». Zwar kursiere das Gerücht einer Übernahme durch FedEx bereits seit Jahren, bei dem aktuell niedrigen Kurs erhalte die TNT-Aktie hierdurch aber Auftrieb. Michelin legten in Paris um 1,98 Prozent auf 43,75 Euro zu und profitierten mit von Spekulationen um eine Übernahme des deutschen Wettbewerbers Continental.


An der Londoner Börse sprangen Alliance & Leicester (A&L) um 52,79 Prozent auf 332,00 Pence nach oben. Die spanische Grossbank Santander will die britische Bank für rund 1,3 Milliarden Pfund (1,6 Mrd Euro) übernehmen und bietet für drei Anteile eine Santander-Aktie. Das Management der siebtgrössten Bank Englands unterstützt das Angebot. Analysten halten ein Gegenangebot für unwahrscheinlich.


Aktien der belgischen InBev rutschten nach anfänglichen Gewinnen nach dem Ende des Ringens um die Übernahme des US-Konkurrenten Anheuser-Busch ins Minus und gaben schliesslich 3,37 Prozent auf 43,00 Euro ab. Anheuser-Busch hat der Übernahme laut einer Mitteilung vom Montag auf der Internetseite von InBev zugestimmt, wobei sich beide Unternehmen auf einen Kaufpreis von rund 52 Milliarden Dollar (32,7 Mrd Euro) geeinigt hätten. Durch die Übernahme entsteht nach Angaben der Belgier der weltgrösste Braukonzern.


An der Spitze des EuroSTOXX-50 endeten aber Philips-Aktien mit plus 6,44 Prozent auf 20,67 Euro. Der niederländische Elektronikkonzern hatte Zahlen für das zweiten Quartal vorgelegt und bei Umsatz und operativem Gewinn etwas besser abgeschnitten als von Experten erwartet. Philips bestätigte zudem die mittelfristigen Ziele bis 2010. Demnach soll der Umsatz weiter jährlich um sechs Prozent steigen. Bei der EBITA-Marge peilt das Unternehmen einen Wert von zehn bis elf Prozent an. (awp/mc/ps/28)

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