EU-Schluss: Gewinne nach Negativserie – Finanztitel stützen

«Wir sind noch nicht ganz zurück auf sicherem Terrain», warnte allerdings Geoff Wilkinson, Leiter der Investmentanalyse bei Mint Securities in London. Die Kursgewinne seien zwar ermutigend, aber die Indizes müssten noch wichtige Widerstände überwinden. Gelinge dies nicht, könnten viele Anleger, die bisher dabei geblieben seien, ihre Aktien abstossen.


Zum Handelsschluss stand der EuroStoxx 50 1,18 Prozent höher bei 2.851,29 Zählern. In Paris legte der CAC-40-Index um 1,09 Prozent auf 3.798,38 Punkte zu. Der Londoner FTSE 100 gewann vergleichsweise bescheidene 0,78 Prozent auf 5.244,37 Punkte – hier belasteten Abschläge bei den schwer gewichteten Minenwerten.


Die Aktien von Credit Agricole und Unicredit gehörten zu den Favoriten der Anleger im EuroStoxx. In London besetzten die Lloyds Banking Group und Barclays die ersten zwei Plätze im «Footsie». Bei einigen anderen Finanztiteln sorgten allerdings Nachrichten über die Ausgabe von Unternehmensanleihen für Druck. So notierten Titel der spanischen Bank Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) unverändert bei 12,27 Euro am EuroStoxx-Ende. Papiere des italienischen Konkurrenten Intesa SanPaolo blieben mit plus 0,25 Prozent auf 3,0075 Euro ebenfalls deutlich hinter der Marktentwicklung zurück. Ähnliches galt für Anteilsscheine des niederländischen Lebensversicherers Aegon , die lediglich 0,77 Prozent auf 4,590 Euro gewannen.


In Frankreich profitierten Titel von Alstom von einem Auftrag für den Technikkonzern und kletterten um 2,25 Prozent auf 48,795 Euro. Alstom soll in Slowenien für 700 Millionen Euro ein Kraftwerk bauen. Papiere von Sanofi-Aventis verteuerten sich nach dem Bekanntwerden einer Exklusiv-Lizenzvereinbarung um marktkonforme 1,01 Prozent auf 52,90 Euro. Der französische Pharmakonzern erwarb von Alopexx Pharmaceuticals das Vermarktungsrecht an Antikörpern zur Vorbeugung und Behandlung von antibiotikaresistenten Infektionen.


Britische Minenwerten litten darunter, dass dem Kupferpreis auf Wochensicht der stärkste Rückgang seit September droht. Xstrata büssten 2,09 Prozent auf 1.046,21 Pence ein und Rio Tinto verbilligten sich um 1,43 Prozent auf 3.099,22 Pence.


Neben den wenigen Unternehmensnachrichten bewegten insbesondere Analystenkommentare die Kurse. Eindeutiger Spitzenreiter im europäischen Leitindex waren ING mit einem Plus von 7,43 Prozent auf 6,027 Euro. Die Investmentbank Merrill Lynch setzte die Aktien des niederländischen Finanzkonzerns auf die Auswahlliste «Europe 1 List». Morgan Stanley hob das Kursziel für die Titel des britischen Telekomkonzerns BT Group von 175 auf 190 Pence an und bewertet die Papiere weiter mit «Overweight». Die Aktie gewann 1,78 Prozent auf 142,70 Pence.


Dagegen gehörten Aktien des Konkurrenten France Telecom mit einem Plus von lediglich 0,06 Prozent auf 17,185 Euro zu den schwächsten Werten. Exane BNP Paribas senkte das Votum für die Titel von «Neutral» auf «Underperform». (awp/mc/pg/30)

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