EU-Schluss: Gewinne – Unternehmenszahlen und schwacher Euro

Der EuroSTOXX 50 stand zum Schluss mit plus 0,86 Prozent bei 3.794,39 Punkten. Auf Wochenbasis verlor der europäische Leitindex hingegen moderate 0,37 Prozent. Der STOXX 50, der auch schweizerische und britische Werte umfasst, stieg um 1,39 Prozent auf 3.210,45 Punkte. Der Euronext 100 legte um 0,88 Prozent auf 882,50 Punkte zu. In Paris kletterte der CAC 40 um 0,99 Prozent auf 4.978,21 Zähler. Der Londoner FTSE 100 gewann 0,67 Prozent auf 6.091,40 Zähler.


In Stockholm schossen die Titel von Ericsson nach der Vorlage überraschend guter Quartalszahlen um 16,56 Prozent auf 14,50 schwedische Kronen empor. Geradezu euphorisch reagierten die Anleger auf die Nachricht, dass der Telekomausrüster mit seinen Quartalszahlen die durchschnittlichen Markterwartungen übertroffen hatte. Vor allem die Umsätze hätten positiv überrascht, sagte ein Stockholmer Analyst. Der Überschuss sank indes unter anderem wegen des Konzernumbaus um 46 Prozent auf 4,5 Milliarden Kronen. Damit übertraf Ericsson jedoch ebenfalls die durchschnittlichen Analystenschätzungen.


In Paris profitierten STMicroelectronics ebenfalls von den Ericsson-Zahlen. Die Aktie des Chipherstellers, der Handyhersteller wie Sony Ericsson und Nokia beliefert, schloss 5,52 Prozent höher bei 7,46 Euro. Papiere des Ericsson-Konkurrenten Alcatel-Lucent gewannen als CAC-Spitzenreiter 6,40 Prozent auf 4,32 Euro.


Darüber hinaus rückten an der schwedischen Börse die Papiere von TeliaSonera um 6,71 Prozent auf 52,50 Kronen vor. Der skandinavische Telekomkonzern hatte im ersten Quartal mit seinem bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen die Schätzungen der Analysten übertroffen. Auch die Umsätze überraschten positiv. TeliaSonera steht im Fokus von Übernahmespekulationen, nachdem France Telecom Interesse an dem finnisch-schwedischen Unternehmen angemeldet hat.


Volvo-Aktien legten um 3,43 Prozent auf 90,50 Kronen zu. Der LKW-Hersteller hatte im ersten Quartal einen Gewinnsprung von 14 Prozent erwirtschaftet. Ferner hob das Unternehmen sein Wachstumsziel für den europäischen LKW-Markt an. Analyst Johan Trocme von Nordea Markets sprach von einem «starken Quartalsbericht». Die Titel von Swedish Match büssten hingegen 4,23 Prozent auf 124,50 Kronen ein. Anleger zeigten sich enttäuscht von den Quartalszahlen des auf Tabak- und Streichholzprodukte spezialisierten Industriekonzerns.


An der Börse in London stiegen die Papiere von Aviva mit dem positiven Markt um 0,48 Prozent auf 628,50 Pence. Das Versicherungsunternehmen hatte mit seinen Prämieneinnahmen für das erste Quartal positiv überrascht. Der Prämienrückgang im Kernmarkt Grossbritannien allerdings habe enttäuscht, sagten Händler. Die Analysten von Merrill Lynch behielten ihre Einschätzung «Neutral» indes bei und verwiesen auf den für sie unerwarteten Rückgang bei den Sparprodukten. Zudem betonte der britische Versicherer, nicht an der Versicherungssparte der Royal Bank of Scotland (RBS) interessiert zu sein. RBS-Titel indes erholten sich in dem freundlichen Marktumfeld von ihren Vortagsverlusten und rückten um 2,42 Prozent auf 348,75 Pence vor.


Auch andere britische Finanztitel verzeichneten Gewinne. Händler sprachen von einer Stimmungsaufhellung im Sektor, nachdem die US-Grossbank Merrill Lynch am Donnerstag angekündigt habe, ihre Quartalsdividende aufrecht zu erhalten. Alliance & Leicester legten um 4,36 Prozent auf 514,00 Pence zu, und Barclays gewannen 2,64 Prozent auf 467,50 Pence. Im EuroSTOXX 50 standen Finanzwerte ebenfalls auf der Gewinnerseite.


WPP Group verbilligten sich nach der Bilanzvorlage am «Footsie»-Ende um 5,95 Prozent auf 597,88 Pence. Der Medienkonzern hatte im ersten Quartal mit seinem organischen Wachstum die Markterwartungen verfehlt.


In Amsterdam verteuerten sich die Titel von Randstad um 2,52 Prozent auf 26,90 Euro. Die Zeitarbeitsfirma hatte ihre Zahlen für die ersten drei Monate des Geschäftsjahres präsentiert und einen etwas höher als vom Markt erwarteten Umsatz erwirtschaftet. Der Reingewinn traf die durchschnittlichen Prognosen. Auch der Wettbewerber Vedior schlug sich mit einem Plus von 0,62 Prozent auf 17,96 Euro besser als der Gesamtmarkt. Der Dienstleister hatte mit seinen Reingewinnen und den Umsätzen im ersten Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen. (awp/mc/gh)

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