EU-Schluss: Gewinne – US-Daten stützen im späten Handel

Zuvor war die Stimmung im Tagesverlauf eingetrübt worden, weil die ZEW-Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten im September kräftig zurückgegangen waren.


Der EuroStoxx 50 ging mit einem Plus von 0,14 Prozent bei 2.809,02 Punkten aus dem Handel. In Paris stieg der CAC-40-Index indes um 0,19 Prozent auf 3.774,40 Punkte und in London schloss der FTSE 100 mit einem minimalen Plus von 0,03 Prozent bei 5.567,41 Punkten. 


Schlechtester Wert im EuroStoxx 50 waren die Titel von Philips mit minus 3,86 Prozent auf 23,150 Euro. Der niederländische Elektronikkonzern hatte zwar seine Wachstumsziele für den Zeitraum 2011 bis 2015 erhöht, die Anhebung war am Markt aber als wenig ambitioniert angesehen worden. ING-Analyst Jan Hein de Vroe sagte zudem, dass die Philips-Papiere in diesem Jahr bereits um 16 Prozent zugelegt und sich damit besser als der Amsterdamer Leitindex entwickelt hätten.


Mit minus 3,17 Prozent auf 7,645 Euro ebenfalls klar unterdurchschnittlich entwickelten sich die Aktien von Nokia. Und das, obwohl der finnische Handykonzern am Dienstag seine neuen Smartphones vorgestellt hatte, mit denen er gegenüber Konkurrenten wie dem Blackberry-Hersteller Research In Motion (RIM) sowie Apple wieder Boden gut machen möchte. Ein Analyst sagte, die neuen Geräte stellten zwar eine Verbesserung dar, allerdings sei Nokia noch immer nicht dort angelangt, wo der Konzern eigentlich sein müsste.


Zu den Favoriten im «Footsie» zählten die Aktien von Cobham, die 1,97 Prozent auf 237,741 Pence zulegten. Zuvor hatte die Credit Suisse die Papiere des Luftfahrt- und Rüstungsunternehmens in einer Sektorstudie hochgestuft. Während bei der zivilen Luftfahrt das Risiko einer Abschwächung des Wachstums im vierten Quartal 2010 unterschätzt werde, könne bei Rüstungskonzernen mit einer positiven Überraschung gerechnet werden, schrieben die Analysten. Beim US-Verteidigungshaushalt seien keine weiteren grösseren Kürzungen zu erwarten.


Unter den schwächsten Werten in London waren nach einem negativen Analystenkommentar die Anteilsscheine von Tui Travel mit minus 1,81 Prozent auf 221,800 Pence. Merrill Lynch hatte die Titel des Reiseveranstalters von «Buy» auf «Neutral» abgestuft und das Ziel von 270 auf 230 Pence gesenkt. Angesichts fehlender signifikanter Kurskatalysatoren sei die Aktie derzeit fair bewertet, schrieb Analystin Lena Thakkar.


Im Swiss-Market-Index (SMI) fanden sich unter den grössten Verlierern die Titel von Holcim, die 1,31 Prozent auf 63,800 Franken verloren. Der Baustoffhersteller möchte nach eigenen Angaben insbesondere sein Geschäft in den Schwellenländern ausbauen. Holcim sei bereit, für eine grössere Übernahme Geld in die Hand zu nehmen, hatte Firmenchef Markus Akermann gesagt. (awp/mc/ps/27) 

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