EU-Schluss: Kaum verändert – Pharma gefragt, Banken fallen

In den USA fielen Nachrichten zu Boeing und United Technologies auf fruchtbaren Boden. Bei den europäischen Anlegern waren besonders Pharmawerte gefragt, wohingegen Finanztitel eher gemieden wurden.


Am Ende legte der EuroStoxx 50 um 0,05 Prozent auf 2.880,71 Punkte zu. Am Montag war er um minimale 0,06 Prozent auf 2.879,26 Punkte gestiegen. Der Londoner FTSE 100 aber sank an diesem Dienstag um 0,08 Prozent auf 5.602,30 Punkte und für den Cac 40 ging es in Paris um 0,17 Prozent auf 3.910,01 Zähler nach oben.


Die Investoren griffen vor allem bei den als defensiv geltenden Pharmawerten zu. So stiegen zum Beispiel die Aktien von Sanofi-Aventis um 0,75 Prozent auf 56,17 Euro. Der französische Pharmakonzern und sein US-amerikanischer Konkurrent Merck & Co wollen ihr Geschäft mit Tiermedizin zusammenlegen und zu einem der führenden Akteure in dem rund 19 Milliarden US-Dollar schweren Markt aufsteigen.


Ferner legten die Titel von GlaxoSmithKline um 1,58 Prozent auf 1.255,50 Pence zu. Anteilsscheine von Novartis verbesserten sich um 0,77 Prozent auf 58,90 Franken.


Die Investoren legten sich auch die als relativ «sicherer Hafen» geltenden Papiere von Lebensmittelherstellern ins Depot. Insofern stiegen die Aktien von Nestle um 1,23 Prozent auf 53,55 Franken. Für Papiere der Groupe Danone gaben die Anleger 0,41 Prozent mehr aus und bezahlten 44,305 Euro.


Bankenwerte wie Societe Generale, Credit Agricole oder Unicredit hingegen zählten mit Verlusten von gut einem Prozent zu den grössten Verlierern im EuroStoxx 50. In London verbilligten sich die Titel der Royal Bank of Scotland (RBS) um 1,24 Prozent auf 38,98 Pence.


Auch Minenwerte gerieten angesichts nachgebender Rohstoffpreise unter Druck. So fielen die Titel von Anglo American um 0,60 Prozent auf 2.648,50 Britische Pence und die von BHP Billiton um 0,47 Prozent auf 2.222,50 Pence. Aktionäre von Rio Tinto mussten ein Minus von 0,71 Prozent auf 3.694,00 Pence verkraften.


Die Titel von EADS büssten nach Jahreszahlen als CAC-40-Schlusslicht 2,80 Prozent auf 15,435 Euro ein. Zudem ist die Tochter Airbus beim «Jahrhundertgeschäft» mit der US-Luftwaffe für 179 Tankflugzeuge im Wert von 35 Milliarden Dollar aus dem Rennen. «Man sieht an diesem Beispiel, dass Protektionismus eine reale Grösse ist», kommentierte Robert Halver, Marktstratege und von der Baader Bank, die Entwicklung des Tankerauftrags. In einer wirtschaftlich schwierigen Situation sei sich jeder selbst der Nächste und die USA mache sich anscheinend auch die Schwäche von Euroland zu nutze. Unicredit-Analyst Uwe Weinreich bezeichnete den Ausblick als vorsichtig, der Gewinn vor Zinsen und Steuern sei hingegen dank der Kostenanstrengungen nicht so schlecht ausgefallen wie befürchtet. Mit Blick auf den verlorenen Tankerauftrag schrieb der Experte: «Es ist nachvollziehbar einen Auftrag zu stoppen, wenn die Rendite fragwürdig ist.»


Ein Brand und das Winterchaos beim Eurostar haben schliesslich dem Betreiber des Tunnels unter dem Ärmelkanal den Gewinn vermiest. Eurotunnel machte im vergangenen Jahr nur noch 1,4 Millionen Euro Gewinn – im Vorjahr waren es noch 34 Millionen Euro. Die Aktie büsste in Paris 1,48 Prozent auf 7,586 Euro ein. (awp/mc/pg/31)

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