EU-Schluss: Knapp behauptet – Versorger im Fokus

Im Fokus stehe am Markt aber vor allem die an diesem Donnerstag erwartete Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed mit deren Ausblick über die weitere Zinsentwicklung, sagten Händler.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 schloss mit minus 0,47 Prozent auf 4.412,12 Zähler. Sein Tagestief lag am frühen Nachmittag bei 4.383,37 Punkten. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, verlor 0,34 Prozent auf 3.886,99 Punkte. Der Euronext 100 sank um 0,25 Prozent auf 1.049,10 Zähler. In Paris fiel der CAC 40 um 0,20 Prozent auf 5.941,67 Punkte. Für den FTSE 100 ging es um 0,48 Prozent nach unten auf 6.527,60 Punkte.


In London brachen die Aktien von Northern Rock, nach einer Gewinnwarnung um 11,98 Prozent auf 834,00 Pence ein. Angesichts steigender Leitzinsen und deren Auswirkungen auf die Krediteinnahmen werde der Gewinn im Gesamtjahr hinter den Analystenschätzungen zurückbleiben, teilte die britische Bank mit. Die Titel des Versorgers United Utilities verloren an zweiter Stelle 6,38 Prozent auf 704,00 Pence.


Schwächster Wert im Auswahlindex der Eurozone war die Aktie von Repsol, die um 2,45 Prozent auf 28,28 Euro nachgab. Der spanische Öl- und Gaskonzern teilte der Börsenaufsicht CNMV mit, dass er und die Sparkasse La Caixa keinerlei Abmachungen mit Suez getroffen hätten, die den Einstieg der Franzosen bei dem spanischen Energiekonzern Gas Natural betreffen. Repsol hält 30,85 Prozent an Gas Natural und La Caixa 33,06 Prozent. Die Entscheidung von Suez, einen Anteil von 11,4 Prozent an Gas Natural aufzubauen, sei die «alleinige Entscheidung von Suez». Suez legten um 1,02 Prozent auf 41,72 Euro zu. Gas Natural sanken um 1,42 Prozent auf 44,29 Euro.


Die Aktien des spanischen Versorgers Iberdrola gaben um 0,97 Prozent auf 40,81 Euro nach. Zur Börseneröffnung war der Titel nach Bekanntgabe einer Kapitalerhöhung vom Handel ausgesetzt worden. Die 85 Millionen neuen Aktien wurden im Tagesverlauf vollständig zu 39,70 Euro je Anteilschein platziert. Damit fliessen dem Unternehmen 3,374 Milliarden Euro zu. Das Geld dient der Finanzierung der am Dienstag angekündigten Übernahme des US-Wettbewerbers Energy East. Händlern und Analysten zufolge überrascht die Schnelligkeit, mit der sich Iberdrola nach der Übernahme zu diesem Schritt entschlossen hat.


Grösster Kursgewinner im CAC 40 war der Titel von Gaz de France mit einem Plus von 3,70 Prozent auf 37,01 Euro. Einem Bericht der Zeitung «Le Figaro» zufolge wird der erwartete Zusammenschluss des Versorgers mit dem Konkurrenten Suez in den kommenden Tagen offiziell verkündet werden. Die neue Regierung in Paris hat sich eigenen Angaben zufolge jedoch noch nicht zu einer klaren Linie durchgerungen. «Es werden derzeit alle Optionen geprüft», sagte Finanzministerin Christine Lagarde im Anschluss an eine Kabinettssitzung. Es sei keine Entscheidung getroffen worden.


Die Aktien der Banca Popolare di Milano (BPM) legten im MIB 30-Index um 5,83 Prozent auf 11,24 Euro zu. Das Direktorium der italienischen Bank kann nach eigenen Angaben den geplanten Zusammenschluss mit der Banca Popolare dell`Emilia Romagna noch nicht in trockene Tücher bringen. Es gebe Unstimmigkeiten über die notwendigen Änderungen der Statuten, hiess es. Händler verwiesen als Grund für die Kursgewinne auf Spekulationen, die Bank könne nun selbst zum Übernahmeziel werden. (awp/mc/gh)

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