EU-Schluss: Kräftige Gewinne – Ölpreis und Zahlen schüren Kauflaune

Besser als erwartete Konjunkturdaten aus den USA hätten dann im Handelsverlauf noch einen weiteren Schub gegeben.


Der EuroSTOXX 50 stieg um 2,76 Prozent auf 3.380,09 Punkte. Der STOXX 50 gewann 2,65 Prozent auf 2.898,86 Zähler. Der CAC-40-Index stieg um 2,47 Prozent auf 4.386,35 Zähler. In London kletterte der FTSE 100 um 2,52 Prozent auf 5.454,50 Punkte. Nach Handelsschluss in Europa warteten die Börsianer gespannt auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank. Die Notenbanker dürften Analysten zufolge den Leitzins bei 2,00 Prozent belassen. Interessant sollte deshalb vor allem der Kommentar zur gesamtwirtschaftlichen Lage sein.


Finanzwerte in ganz Europa profitierten von einem überraschend guten Geschäftsbericht der Societe Generale . Die französische Grossbank sieht das Umfeld zwar weiterhin als schwierig an und verzeichnete im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang, Experten hatten aber mit einem stärkeren Abschlag auf den Überschuss gerechnet. Die Aktie stieg an der Spitze im Auswahlindex der Eurozone um 9,41 Prozent auf 65,10 Euro. Operativ habe sich das Institut klar besser geschlagen als von ihm erwartet, schrieb Christoph Bossmann, Analyst der WestLB, in einer Studie. Die langsamere Gangart der Konjunktur könnte aber in Zukunft das Profitwachstum verlangsamen. Bossmann beliess sein Votum für die Titel auf «Hold». Credit Agricole zogen im Kielwasser des Branchenkollegen um 7,44 Prozent auf 14,73 Euro an. Aktien der britischen HBOS stiegen um 12,18 Prozent auf 335,89 Pence.


Auch Standard Chartered erfreute die Anleger mit besser als erwartet ausgefallenen Halbjahreszahlen. Die Aktien stiegen 8,36 Prozent auf 1.540 Pence. «Standard Chartered war schon seit einiger Zeit der Liebling der britischen Bankenbranche, diese Zahlen dürften das nun zweifellos untermauern», sagte ein Analyst. Die Titel des Versicherers Legal & General Group konnten ebenfalls um 12,11 Prozent auf 105,90 Pence zulegen. Der Quartalsgewinn des Versicherers hatte am oberen Ende der Schätzungen gelegen.


Daneben profitierten in London die Titel von Barclays von der angekündigten Übernahme der Barclays Life Assurance durch Swiss Re . Die Schweizer wollen die Barclays-Tochter für 753 Millionen Pfund (948 Mio Euro) übernehmen, wie sie bei der Vorlage der eher enttäuschenden Quartalszahlen verkündeten. Barclays-Aktien zogen um 8,84 Prozent auf 369,25 Pence an.


Wolseley sprangen nach Medienspekulationen über einen Verkauf der US-Baustoffsparte mit plus 14,79 Prozent auf 405,00 Pence an die Spitze des FTSE. In einem Artikel der «Financial Times» seien die Spekulationen wieder aufgebracht worden, sagten Händler.


Aktien der Air France-KLM zogen nach Quartalszahlen und der Ankündigung eines verschärften Sparprogramms um 9,35 Prozent auf 17,78 Euro zu. Die Fluggesellschaft will nach einem deutlichen Gewinneinbruch im ersten Geschäftsquartal ihre Kosten noch stärker senken als bislang geplant. Analysten bewerteten dies als positiv. Zudem stützte die Entspannung am Ölmarkt die Titel. Titel von Ölkonzernen wie BP und TOTAL gerieten umgekehrt unter Druck.


In Kopenhagen profitierten Carlsberg von besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen und setzten sich mit plus 13,42 Plus auf 430,99 dänische Kronen an die Spitze des dänischen OMX-Index. Das dänische Brauerei-Unternehmen dürfte nach der Einschätzung von Lehman Brothers die beste Gewinnwachstumsrate innerhalb des europäischen Biersektors für die kommenden drei Jahre besitzen. Die Analysten rechnen mit einem durchschnittlichen Wachstum des Gewinns von fast 16 Prozent pro Jahr. (awp/mc/pg/32)

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