EU-Schluss: Kursverluste – Sorgen über US-Kredite halten an

Das dürfte sich auch den Rest der Woche nicht ändern. Das Ausmass der Probleme am US-Kreditmarkt sei für die Aktionäre schwer abzuschätzen. Übernahmepläne und Analystenkommentare hätten aber geholfen, das Minus etwas zu verringern, sagten Börsianer. Schnäppchenkäufe stützten ebenfalls einige Werte.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 fiel um 0,62 Prozent auf 4.202,78 Zähler. Der STOXX 50, der auch Schweizer und britische Werte umfasst, verlor 0,65 Prozent auf 3.694,03 Punkte. Der Euronext 100 stand mit 1,05 Prozent auf 982,50 Zähler im Minus. In Paris sank der CAC 40 um 1,16 Prozent auf 5.532,99 Punkte. Der FTSE 100 gab um 0,57 Prozent auf 6.189,10 Punkte nach.


Aktien von ABN Amro gewannen entgegen dem schwachen Markttrend 0,68 Prozent auf 35,29 Euro. Im Übernahmekampf um die niederländische Bank bleibt das belgisch-schottisch-spanische Banken-Konsortium im Rennen. Wie das Bieter-Konsortium aus Fortis , Royal Bank of Scotland und Santander (BSCH) mitteilte, hat es sich mit ABN Amro auf die «Fortsetzung eines konstruktiven Dialogs» geeinigt. Dabei sollten offene Fragen des Gebots für die niederländische Bank geklärt und faire Voraussetzungen erhalten bleiben.


Um die Übernahme von ABN Amro bemüht sich auch die britische Barclays Bank . Nach Erhalt der letzten Freigabe seitens der Behörden legte die britische Grossbank ihr Übernahmeangebot für ABN Amro nun offiziell vor. Die Offerte starte am Dienstag, und die ABN-Aktionäre hätten bis zum 4. Oktober Zeit, sie anzunehmen, teilte das britische Institut am Montag in London mit. Die EU-Kommission genehmigte am Montag die Übernahme. Aktien der britischen Bank gewannen 0,29 Prozent auf 681,00 Pence.


Papiere von Fortis gaben 1,51 Prozent auf 28,05 Euro ab. Die Aktionäre der belgischen Bank stimmten dem Gebot für ABN Amro am Montag zu. Auch Papiere der Royal Bank of Scotland gaben stärker als der Gesamtmarkt nach und verloren 0,96 Prozent auf 569,50 Pence. Santander-Titel sanken um 1,11 Prozent auf 13,36 Euro.


In London verteuerten sich Titel von Imperial Chemical Industries (ICI) um 0,48 Prozent auf 634,50 Pence. Das britische Chemieunternehmen hat ein höheres Übernahmeangebot des Wettbewerbers Akzo Nobel in Höhe von 670,00 Pence je Aktie erhalten. ICI-Aktionäre sollen zusätzlich Dividenden für 2007 erhalten. Papiere des niederländischen Chemieunternehmens verloren im schwachen Markt 0,71 Prozent auf 59,13 Euro.


Titel von Standard Life machten ihre Verluste vom Freitag fast wieder wett und stiegen an der Spitze des «Footsie» um 3,03 Prozent auf 315,00 Pence. Einem Bericht des «Daily Telegraph» zufolge hat der Versicherer einen weiteren Schritt in Richtung auf ein Gebot für den Konkurrenten Resolution gemacht.


Papiere von ITV stiegen nach einem positiven Analystenkommentar um 2,46 Prozent auf 104,30 Pence. Merrill Lynch hatte die Aktien des Medienunternehmens von «Sell» auf «Neutral» hochgestuft. Zur Begründung hiess es, die Werbeeinnahmen könnten weiterhin überraschen. Ausserdem reflektiere die Hochstufung die höheren Gewinnprognosen.


In Paris gewannen Titel der französisch-belgischen Bankengruppe Dexia Banque 2,85 Prozent auf 20,54 Euro. Das Unternehmen hatte für den Abend eine Pressemitteilung angekündigt. Darin teilte die Bank mit, sie seien weiterhin zufrieden mit ihrem Engagement auf dem US-Hypothekenmarkt niedriger Bonität.


In Spanien gewannen Aktien von Endesa 0,23 Prozent auf 39,63 Euro, nachdem die EU-Kommission E.ON den Erwerb von Teilen des spanischen Versorgers erlaubte. Das deutsche Unternehmen darf auch die spanische Enel-Tochter Viesgo übernehmen.


Der gefallenen Ölpreis drückte auf die Kurse von Ölwerten. BP gaben 1,26 Prozent auf 547,50 Pence ab. Royal Dutch Shell sanken 0,22 Prozent auf 1.846 Pence. In Norwegen verloren Statoil ASA 4,12 Prozent auf 162,75 Euro, Norsk Hydro gaben 4,49 Prozent auf 207,25 Euro ab. Die Anleger befürchteten, dass der Ölpreis noch weiter sinken könnte, sagten Händler. (awp/mc/gh)

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