EU-Schluss: Kursverluste – Sorgen um US-Kreditmärkte

Auslöser der jüngsten Befürchtungen waren Meldungen, wonach die französische Grossbank BNP Paribas die Rücknahme von Anteilen einiger Fonds eingestellt hat, die in forderungsbesicherte Wertpapiere investiert hatten. Ein Händler verwies zudem auf den Schnelltender, den die Europäische Zentralbank dem Geldmarkt zugeteilt hat. Die Summe sei ungewöhnlich hoch. «Das hat den Markt ebenfalls belastet, denn das zeigt, dass den Banken Liquidität fehlt», so der Börsianer.

Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 fiel um 2,04 Prozent auf 4.275,18 Zähler. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, verlor 1,87 Prozent auf 3.751,48 Punkte. Der Euronext 100 stand mit 2,08 Prozent auf 994,29 Zähler im Minus. In Paris sank der CAC 40 um 2,17 Prozent auf 5.624,78 Punkte. Für den FTSE 100 ging es um 1,92 Prozent auf 6.271,20 Punkte nach unten.


Papiere von BNP Paribas sanken um 3,37 Prozent auf 82,57 Euro. Die französische Grossbank hatte vorübergehend die Rücknahme von Anteilen einiger Fonds wegen der Hypothekendarlehenskrise in den USA eingestellt. Wegen mangelnder Liquidität im amerikanischen Markt könne der Fondswert nicht berechnet werden, hiess es von dem Unternehmen. Auch andere französische Bankenwerte verzeichneten Kursverluste. Societe Generale gaben 4,22 Prozent auf 128,63 Euro ab. Titel von Dexia Banque verloren 5,60 Prozent auf 19,89 Euro und lagen damit am Ende des CAC40.


Auch in London gerieten Titel aus dem Finanzsektor unter Druck. Man Group verloren 6,73 Prozent auf 527,00 Pence. Barclays sanken um 4,35 Prozent auf 681,50 Pence und HBOS-Titel fielen um 4,85 Prozent auf 913,00 Pence.


In Paris verloren Aktien von Air France-KLM 6,27 Prozent auf 30,20 Euro. Die Fluggesellschaft steigerte ihren Gewinn im ersten Geschäftsquartal weniger stark als von Analysten erwartet. Aktien von SAS Group gaben ebenfalls 10,06 Prozent auf 140,75 schwedische Kronen ab. Der Vorsteuergewinn im zweiten Quartal hatten wegen Streiks, Verluste beim Verkauf von Flugzeugen und Verluste von Joint Ventures mit Lufthansa unter den Erwartungen von Analysten gelegen.


Aktien von AXA verbilligten sich um 3,56 Prozent auf 29,00 Euro. Der französische Versicherungskonzern hatte zwar im ersten Halbjahr bei Erträgen und Gewinn deutlich zugelegt. Die Zahlen hätten jedoch am unteren Ende der Analystenerwartungen gelegen, sagten Händler.


An der Börse in London gewannen Titel von BAE Systems nach Zahlen 0,92 Prozent auf 440,25 Pence. Den Analysten der UBS zufolge fielen die Halbjahreszahlen besser als erwartet aus. Die Experten bestätigten die Aktien mit «Buy».

In Brüssel sanken Titel von Fortis um 2,08 Prozent auf 27,76 Euro. Der belgisch-niederländische Finanzkonzern hatte im zweiten Quartal den Gewinn stärker als erwartet gesteigert. Anteile der Delhaize Group gewannen 0,54 Prozent auf 65,73 Euro. Der belgische Lebensmittelkonzern hatte einen Rückgang des Reingewinns gemeldet, der weniger stark als erwartet ausfiel. Als Reaktion auf die Zahlen erhöhte Analystin Pascale Weber von KBC die Einschätzung der Titel von «Accumulate» auf «Buy». «Das Zahlenwerk fiel exzellent aus», hiess es.


Aktien von OMX legten in Stockholm um 6,68 Prozent auf 231,50 schwedische Kornen zu. Die Börse in Dubai hatte einen Anteil von 4,9 Prozent an dem skandinavischen Börsenbetreiber zu einem Preis von 230 schwedischen Kronen je Aktie gekauft. Es gebe die Option auf weitere 22,5 Prozent zum gleichen Preis. (awp/mc/ab)

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