EU-Schluss: Leichte Verluste – Minus schmilzt nach US-Daten

Händler verwiesen hier beispielsweise auf Gerüchte, dass Frankreich sein Top-Rating verlieren könnte. Zudem hatte sich im Mai die Stimmung der europäischen Einkaufsmanager im Verarbeitenden Gewerbe überraschend deutlich eingetrübt.


Der EuroStoxx 50 schloss bei 2.606,58 Zählern und damit um 0,14 Prozent tiefer. Im früheren Handel war der europäische Leitindex noch bis auf 2.539,39 Punkte zurückgefallen. Der Pariser Cac 40 rutschte um 0,13 Prozent auf 3.503,08 Punkte ab. Für den FTSE 100 ging es in London nach dem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende etwas deutlicher um 0,48 Prozent auf 5.163,30 Punkte nach unten.


«Die Marktteilnehmer werden auch weiterhin auf die Wirtschaftsdaten achten, um eine Idee zu bekommen, ob und wie die Wirtschaft weiter wächst, statt sich nur von Gerüchten und Ängsten leiten zu lassen», sagte Stratege Joshua Raymond von City Index.


Grösster Verlierer waren aber die Titel aus dem Öl- und Gasbereich mit einem Abschlag von mehr als zwei Prozent. Hier drückten vor allem BP auf die Stimmung, die um 13,10 Prozent auf 430,00 britische Pence einbrachen. Damit holten die Titel einerseits die Verluste nach, die bereits am Montag ausserhalb der Londoner Börse aufgetreten waren. BP hatte am Wochenende das Projekt «Top Kill», mit dem das Bohrloch im Golf von Mexiko gestopft werden soll, für gescheitert erklärt. Darüber hinaus könnte das Loch laut BP bis August offen bleiben.


Der Stoxx-Sektorindex Banken gehörte ebenfalls zu den schwächeren Unterindizes. Papiere der Unicredit gehörten hier mit minus 4,48 Prozent auf 1,662 Euro zu den grössten Verlierern. Händler verwiesen einerseits auf Aussagen der Europäischen Zentralbank vom Vorabend, wonach bei Banken der Eurozone bis Ende 2011 wegen der Finanzkrise weitere Milliarden-Abschreibungen anstehen könnten. Zudem werde Unicredit-Chef Alesandro Profumo mit der Aussage zitiert, dass es derzeit nahezu unmöglich sei, frisches Kapital zu beschaffen.


Unter den Einzelwerten stachen die Papiere von Prudential mit einem Plus von 6,28 Prozent auf 576,56 Pence positiv heraus. Der Versicherer wollte den Kaufpreis für das Asien-Geschäft des staatlich gestützten US-Branchenkollegen AIG drücken, wie Prudential mitgeteilt hatte. Dies sei von AIG aber abgelehnt worden. Ryanair legten um 4,38 Prozent auf 3,529 Euro zu. Der irische Billigflieger hatte angekündigt, eine Sonderdividende ausschütten zu wollen. Im abgelaufenen Jahr war das Unternehmen zudem in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. (awp/mc/pg/32)

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