EU-Schluss: Leichter – Über Tagestief dank «Gustav»-Abschwächung

Für den französischen CAC-40-Index ging es um 0,23 Prozent auf 4.472,13 Punkte nach unten. Der Londoner FTSE 100 büsste 0,60 Prozent auf 5.602,80 Punkte ein – hier belasteten vor allem schwache Öl- und Minenwerte.

Versicherer rückten aufgrund des Wirbelsturms in den USA in den Fokus. «Gustav» habe nun eine Stärke von zwei (auf einer Skala von fünf), berichtete der US-Fernsehsender CNN am Nachmittag. Das sorgte für Erleichterung im betroffenen Versicherungssektor, hiess es am Markt. So erholten sich Fortis von ihren frühen Verlusten und gewannen 1,13 Prozent auf 9,567 Euro, in London kletterten RSA Insurance um 3,91 Prozent auf 157,70 Pence. Hier sorgten allerdings besonders Übernahmegerüchte für Nachfrage – angeblich soll ZFS interessiert sein.

Anders erging es den Ölwerten – sie litten nach anfänglichen Kursgewinnen unter dem nun fallenden Ölpreis. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Oktober sank zeitweise um rund fünf Dollar auf ein Vier-Monatstief von 110,63 Dollar. TOTAL gaben als schwächster Wert im EuroSTOXX 2,26 Prozent auf 47,935 Euro ab. In London ging es für BP um 1,47 Prozent auf 521,375 Pence nach unten, Tullow Oil gaben gar 4,12 Prozent auf 791,05 Pence ab. Minenwerte kamen aufgrund sinkender Metallpreise unter Druck und zogen so den FTSE 100 weiter nach unten. Unter anderem verloren Kazakhmys 5,80 Prozent auf 1.217,00 Pence, Xstrata büssten 4,70 Prozent auf 2.953,00 Pence ein.

Aktien von Vivendi verloren nach Quartalszahlen 0,51 Prozent auf 26,305 Euro. Der französische Telekom- und Medienkonzern steigerte den operativen Gewinn im zweiten Quartal nicht ganz so stark wie von Experten erwartet, bestätigte aber seine Prognose. Unterdessen kletterten GDF Suez nach positiv aufgenommenen Halbjahreszahlen um 1,52 Prozent auf 40,00 Euro. Sal. Oppenheim bewertet die Titel vorerst weiterhin mit «Neutral», stellt das Votum aber für eine möglichere höhere Bewertung unter Beobachtung. Auf den ersten Blick sei das Wachstum beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um vier bis fünf Prozent höher als erwartet ausgefallen, schrieb Analyst Matthias Heck.

Auch Analystenkommentare bewegten Einzeltitel. Carrefour gaben nach kräftigen Gewinnen am Freitag nun 2,02 Prozent auf 35,40 Euro ab. JPMorgan hat die Papiere von «Neutral» auf «Underweight» herabgestuft. Pinault-Printemps-Redoute (PPR) litten ebenfalls mit minus 2,96 Prozent auf 77,36 Euro unter einer Abstufung. Cheuvreux hat das Votum für die Aktien des französischen Einzelhändlers und Luxusgüterkonzerns von «Outperform» auf «Underperform» gesenkt. Unterdessen kletterten Michelin um 5,44 Prozent auf 46,775 Euro. Händler verwiesen auf eine positive Studie von Merrill Lynch als Antrieb. Die Analysten sollen ihre Einschätzung von «Neutral» auf «Buy» angehoben haben.

Fiat glänzten vor Absatzzahlen für den August an der Spitze des italienischen Leitindex MIB-30 mit plus 4,48 Prozent auf 11,06 Euro. Händler verwiesen als Antrieb auf Aussagen der Agnelli-Familie vom Freitag, dass Fiat seine Ziele 2008 erreichen werde. Stützend wirkten sich Börsianern zufolge auch Presseberichte aus, denen zufolge der italienische Autobauer an einer weiteren Partnerschaft mit einem chinesischen Wettbewerber arbeitet. (awp/mc/gh/34)

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