EU-Schluss: Schwach – GE und US-Verbraucherdaten belasten

Die Handelsvolumen seien zudem sehr dünn, weil gerade langfristige Anleger versuchten, die aktuellen Kursschwankungen auszusitzen. Deshalb fielen die Kursreaktionen besonders deutlich aus, so ein Marktteilnehmer. Schwache Verbraucherdaten aus den USA hätten nicht dazu beigetragen, die Stimmung zu heben.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor 1,54 Prozent auf 3.699,99 Zähler. Im Wochenvergleich war das ein Minus von 2,57 Prozent. Der STOXX 50, der auch schweizerische und britische Werte umfasst, büsste 1,65 Prozent auf 3.102,29 Zähler ein. Der Euronext 100 fiel um 1,12 Prozent auf 853,18 Punkte. In Paris ging der CAC 40 um 1,27 Prozent auf 4.797,93 Punkte zurück. Der britische FTSE 100 büsste 1,17 Prozent auf 5.895,50 Punkte ein.


Siemens und Philips Electronics gerieten nach der Gewinnwarnung von General Electric unter Druck. Siemens-Titel standen am Ende des EuroSTOXX, Philips verloren 1,93 Prozent auf 23,90 Euro.


Telekomtiteln setzten ihre jüngste relative Stärke fort. France Telecom verloren mit minus 0,89 Prozent auf 22,22 Euro weniger als der Markt. Einem Bericht der «La Tribune» zufolge erwägt der Telekomkonzern zudem den Rückkauf von zehn Prozent eigener Aktien, allerdings nicht am Markt, sondern aus Staatsbesitz. Würden die Aktien anschliessend eingestampft, würde dies den Gewinnanteil pro Aktie deutlich steigern, erklärte ein Händler. Telecom Italia gaben nur 0,34 Prozent auf 1,4590 Euro ab. Einem Bericht zufolge favorisiert Grossaktionär Marco Fossati einen Zusammenschluss mit Telefonica vor 2011. Dresdner Kleinwort hat die Telecom-Italia-Papiere zudem mit «Hold» beim Kursziel von 1,60 Euro in die Beobachtung aufgenommen. Telefonica verloren unterdessen 2,84 Prozent auf 18,50 Euro vor.


STMicroelectronics verloren in Paris 3,88 Prozent auf 6,815 Euro. Die Ratingangenture S&P, Fitch und Moody’s äusserten sich negativ zur Zusammenlegung der Mobilfunkaktivitäten von STMicro und der Philips -Beteiligung NXP Semiconductors . Analysten von ABN Amro kommentierten, auch wenn sie das Geschäft insgesamt begrüssten, sei es mit Risiken behaftet und der Preis hoch.


Bouygues stiegen an der Spitze des CAC-40 um 2,35 Prozent auf 44,86 Euro. Morgan Stanley hat das Votum für Papiere des Mischkonzerns von «Equalweight» auf «Overweight» angehoben, das Kursziel allerdings von 58 auf 55 Euro reduziert. Die Anteilsscheine stünden nahe am tiefsten Stand seit 20 Jahren. Damit sei das Aufwärtspotenzial aus einem Verkauf von Bouygues Telecom nicht berücksichtigt, hiess es.


In London verloren Aktien des Süsswaren- und Getränkekonzerns Cadbury Schweppes nach einem Zwischenbericht 2,59 Prozent auf 565,50 Pence. Der Umsatz sei um sieben Prozent und damit stärker als die angepeilte Prognose von vier bis sechs Prozent gestiegen, teilte Cadbury Schweppes mit. Die Analysten von Numis Securities sprachen allerdings von einem «enttäuschenden» Bericht und setzten ihre Einstufung unter Beobachtung.


Aktien von Friends Provident verloren 3,55 Prozent auf 130,63 Pence. Die «Financial Times» berichtet, dass der US-Finanzinvestor JC Flowers sein Übernahmeangebot zurückziehen könnte, wenn der Versicherer sich Gesprächen weiter verweigert. Friends Provident bezeichnete das Angebot als zu niedrig und keine Basis für Gespräche.


Vedanta stiegen nach einem positiven Analystenkommentar mit plus 3,73 Prozent auf 2.365 Pence an die Spitze des «Footsie». Goldman Sachs hob das Kursziel von 2.630 auf 2.660 Pence an und bestätigte die Kaufempfehlung.


TomTom rutschten nach anfänglichen Kursgewinnen ins Minus und büssten 2,29 Prozent auf 20,92 Euro ein. Am Markt gibt es Sorgen um die geplante Übernahme des Strassenkarten-Produzenten Tele Atlas . Die EU-Kommission prüft die Übernahme weiter. TomTom erklärte mit Blick auf die geplante Übernahme inzwischen: «Es hat sich nichts geändert.» Tele Atlas verloren mehr als 13 Prozent. (awp/mc/gh)

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