EU-Schluss: Schwächer – Nachrichten aus China belasten

Zudem berichtete das «Handelsblatt», dass die Stadtregierung von Peking die Zahl der Auto-Neuzulassungen halbieren will. Der Beschluss einer Zinserhöhung in China sei indes erwartet worden und habe eher Unsicherheit aus dem Handel genommen, sagten Börsianer.


Der EuroStoxx 50 sank um 1,24 Prozent auf 2.826,51 Punkte. Der Pariser CAC-40-Index verlor 0,98 Prozent auf 3.862,19 Punkte. Die Börse in London bleibt feiertagsbedingt bis Dienstag geschlossen.


Die Automobilbranche war die mit Abstand schwächste in Europa. Als Schlusslicht im EuroStoxx 50 fielen die Papiere von BMW um 6,39 Prozent auf 59,22 Euro. Daimler-Aktien sanken um 4,62 Prozent auf 51,57 Euro. Marktstratege Thilo Müller von MB Fund Advisory sagte: «Die geplante Halbierung der Auto-Neuzulassungen in Peking schüttet Sand ins Getriebe der Autohersteller, die vom Wachstumsmotor China nach oben getrieben wurden. Zusammen mit der chinesischen Zinserhöhung an diesem Wochenende sowie der sehr guten Entwicklung der Autotitel in diesem Jahr reizt die Meldung zu Gewinnmitnahmen.»


Auch in Frankreich gerieten Aktien der Autobauer unter Druck. Sie hatten bereits am Heiligabend, als in Deutschland nicht gehandelt wurde, mit deutlichen Kursverlusten auf die angekündigte Beschränkung der Neuzulassungen in Peking reagiert. So sanken die Papiere von PSA Peugeot Citroen am Montag als einer der schlechtesten Werte im CAC-40 um weitere 2,07 Prozent auf 28,847 Euro. Für die Anteilsscheine von Renault ging es um 0,65 Prozent auf 43,44 Euro nach unten.


Telecom Italia verloren nach einem guten Start 1,01 Prozent auf 0,9850 Euro. In einem Interview mit der Zeitung «Corriere della Sera» hatte Firmenchef Franco Bernabe gesagt, dass der Telekomkonzern seinem Ziel näher rückt, den Schuldenstand um fünf Milliarden Euro zu drücken. Ausserdem liefen die Geschäfte in Lateinamerika sehr gut und es gebe immer noch Spielraum für Kostensenkungen.


Der spanische Baukonzern ACS kommt indes der Übernahme des Essener Konkurrenten Hochtief näher. Bis zum 24. Dezember erwarben die Spanier durch ein Tauschangebot insgesamt 1,55 Millionen Hochtief-Aktien. Damit hält ACS eigenen Angaben zufolge nun 29,27 Prozent der Anteile an Hochtief und kommt damit der wichtigen 30-Prozent-Marke näher. Danach kann ACS weitere Hochtief-Aktien kaufen, ohne ein offizielles Pflichtangebot vorlegen zu müssen. Hochtief wehrt sich hartnäckig gegen die Übernahme. Die Titel von ACS verbilligten sich um 1,96 Prozent auf 35,00 Euro. (awp/mc/ps/20)

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