EU-Schluss: Sehr schwach – Citigroup macht Erholung zunichte

Der EuroSTOXX 50 schloss mit minus 3,07 Prozent auf 2.157,62 Zählern und damit auf einem neuen Tief seit 2003. Im Wochenvergleich sackte der europäische Leitindex um rund 12 Prozent ab. Der Londoner FTSE 100 verlor 2,43 Prozent auf 3.780,96 Punkte. Der französische CAC-40-Index büsste 3,33 Prozent auf 2.881,26 Zähler ein.


Bankenwerte, die sich zuletzt noch dank der Spekulationen um einen möglichen Verkauf der Citigroup erholt hatten, drehten wie die Titel des US-Konkurrenten ins Minus. Der Chef der Citigroup hatte diese Spekulationen zuletzt wieder herunter gespielt. Besonders hart erwischte es die Aktien der Societe Generale mit minus 13,84 Prozent auf 27,52 Euro. Der Vorstandschef erwartet derzeit keinerlei Übernahmeangebote für die französische Grossbank. Aber auch BNP Paribas und Intesa SanPaolo gehörten zu den Verlierern im EuroSTOXX.


In London hielten sich Barclays unterdessen mit 4,31 Prozent auf 133,25 Pence im Plus. Händler verwiesen auf einen Bericht der «Financial Times» (FT), wonach der Finanzkonzern und Grossaktionär Legal & General entgegen früheren Aussagen am 24. November doch nicht gegen die geplante Kapitalerhöhung der britischen Bank stimmen will. Legal & General fielen um 5,31 Prozent auf 57,1 Pence. Besonders gefragt waren Titel der Bank of Ireland , die um 23,76 Prozent auf 1,25 Euro hochschossen. Die Bank hat nach eigenen Aussagen einige unaufgeforderte Übernahmeangebote erhalten.


Repsol-YPF gewannen nach einer zwischenzeitlichen Handelsaussetzung aufgrund der Berichte über einen möglichen Einstieg des russischen Mineralölkonzerns LUKoil 2,28 Prozent auf 13,91 Euro. Die Investmentgesellschaft Criteria, die zur Sparkasse La Caixa gehört und mit rund 14 Prozent an dem spanischen Mineralölkonzern beteiligt ist, hatte am Donnerstag bekanntgegeben, Gespräche mit Lukoil über einen möglichen Verkauf eines Teils ihrer Repsol-Aktien geführt zu haben. Aktien von Criteria legten um 8,15 Prozent auf 2,52 Euro zu. Die Muttergesellschaft La Caixa machte einen Verkauf allerdings vom Vorgehen von Repsols grösstem Aktionär Sacyr Vallehermoso abhängig, an dessen Anteil LUKoil interessiert sein soll. Sacyr sprangen um 15,35 Prozent auf 8,49 Euro hoch.


Aktien von Alcatel-Lucent konnten ihre frühen Gewinne nicht halten und verloren 6,20 Prozent auf 1,482 Euro. Der Internetausrüster stellte in Aussicht, etwa 1,6 Milliarden Euro steuerfrei einsammeln zu können, wenn der Verkauf seines Thales-Anteils durchgeht. Zudem bestätigte Alcatel-Lucent seinen Ausblick für 2008, dem zufolge der Umsatz um zwei bis fünf Prozent zurückgehen sollte, nannte aber keine Ziele für das kommende Jahr.


Für Aktien von Sanofi-Aventis ging es um 10,34 Prozent auf 38,81 Euro nach unten. Händlern zufolge gibt es Gerüchte, wonach L`Oreal sich von Aktien des Pharmakonzerns trennt. L`Oreal lehnte einen Kommentar ab. Die Titel des Kosmetikkonzerns fielen um vergleichsweise moderate 0,39 Prozent auf 59,875 Euro.


Gefragt waren in London insbesondere Minenwerte. Nachdem die Preise für Kupfer und Aluminium kurzzeitig auf ein Drei-Jahres-Tief gefallen waren, griffen Händlern zufolge Schnäppchenjäger zu und sorgten für eine Erholung sowohl bei den Rohstoffpreisen als auch bei den entsprechenden Titeln. So kletterten beispielsweise Vedanta an der «Footsie»-Spitze um 16,05 Prozent auf 450,00 Pence, Antofagasta legten um 11,21 Prozent auf 354,50 Pence zu. (awp/mc/gh/36)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert