EU-Schluss: Sehr schwach – Konjunktursorgen – Rohstoffpreise

Rohstoffwerte schlossen sich dem Abwärtstrend an den weltweiten Rohstoffmärkten an. Neben dem Anstieg des Dollar führten Händler die Abwärtsbewegung der Rohstoffpreise auch auf Sorgen über eine Nachfrageschwäche im Zuge des erwarteten weltweiten konjunkturellen Abschwungs zurück. Der Ölpreis fiel zeitweise um mehr als vier Dollar und notierte unter der Marke von 70 US-Dollar. Repsol-YPF verloren im EuroSTOXX 50 15,75 Prozent auf 15,08 Euro. Die im FTSE-100 schwer gewichteten Minenwerte gerieten ebenfalls unter Druck. Kazakhmys verloren 15,49 Prozent auf 271,00 Pence. BHP Billiton gaben 9,00 Prozent auf 886,00 Pence ab. Der australisch-britische Rohstoffkonzern warnte vor einer sinkenden Rohstoff-Nachfrage in China, erhöhte aber trotzdem seine Eisenerz-Produktion.


In Paris fielen die Titel von Schneider Electric nach der Vorlage von Quartalszahlen um 8,19 Prozent auf 44,14 Euro. Der französische Elektronikkonzern hatte zwar die Prognosen für 2008 bestätigt, im dritten Quartal aber einen etwas langsameren Umsatzanstieg erreicht. Zudem erwartet das Unternehmen, dass die Bruttomarge 2008 unter einem ungünstigen Geschäftsmix leiden dürfte. Ein Analyst kritisierte, dass das Erlöswachstum vor allem in den Schwellenländern abgenommen habe.


Der Nahrungsmittelkonzern Danone bestätigte nach einem deutlichen Umsatzanstieg im dritten Quartal ebenfalls seine Prognosen für das laufende Jahr und übertraf die durchschnittlichen Markterwartungen. Analysten wie etwa Pierre Tegner von Oddo Securities äusserte sich jedoch zurückhaltend: «Danone muss nun auch 2009 mit guten Ergebnissen aufwarten.» Die Aktien des Nahrungsmittelkonzerns rutschten um 6,68 Prozent auf 41,40 Euro vor.


Auch die Titel von GlaxoSmithKline profitierten im schwachen Marktumfeld von seinen guten Quartalszahlen und stiegen um 1,33 Prozent auf 1.110,25 Pence. Der britische Pharmakonzern steigerte im dritten Quartal dank der Nachfrage nach Atemwegsprodukten und positiven Währungseffekten sowohl Umsatz als auch Gewinn. British Airways setzten sich mit einem Plus von 4,30 Prozent auf 148,00 Pence an die FTSE-Spitze. Händlern zufolge machten Gerüchte am Markt die Runde, dass Cathay Pacific ein Angebot plane.


In Amsterdam stiegen die Titel von KPN um 3,51 Prozent auf 10,231 Euro und zählten damit zu den wenigen Gewinnern im niederländischen Leitindex . Der Telekomkonzern hatte im abgelaufenen Quartal sein Ergebnis kräftiger als erwartet gesteigert. Unter dem Strich negative Zahlen präsentierte dagegen der schwedische Telekomkonzern Tele2, dessen Aktien um 9,86 Prozent auf 64,00 Schwedische Kronen einbrachen.


Aktien des spanischen Windanlagenbauers GAMESA rutschten um 22,30 Prozent auf 14,01 Euro ab. Das Unternehmen hatte einen Produktionsstopp angekündigt. Trotz verbesserter Margen im vierten Quartal habe GAMESA keine neuen strategischen Ziele angekündigt, sagten Börsianer. Ausserdem laste der schwache Ölpreis auf der Branche, der den Ausbau regenerativer Energien wenig lukrativ erscheinen lasse. In ganz Europa litten Branchenkollegen. So sackten Vestas Wind Systems um 22,33 Prozent auf 273,00 Dänische Kronen ab. (awp/mc/pg/33)

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