EU-Schluss: Verluste – Aussagen der Deutschen Bank, Daten belasten

Händler verwiesen auf negativ aufgenommene Aussagen der Deutschen Bank, die vor allem die Finanzwerte belasteten, und schwache Konjunkturdaten. In den USA sind die Auftragseingänge für langlebige Güter im Februar überraschend gesunken.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 ging mit minus 0,58 Prozent bei 3.611,45 Punkten aus dem Handel. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, fiel um 0,85 Prozent auf 3.010,21 Punkte. In Paris büsste der CAC-40-Index 0,33 Prozent auf 4.676,68 Punkte ein. Der Euronext 100 schloss mit einem Minus von 0,17 Prozent bei 828,01 Zählern. Der Londoner FTSE 100 verlor 0,50 Prozent auf 5.660,40 Zähler.


Bankenwerte litten europaweit unter den Äusserungen des deutschen Branchenprimus, der wegen der anhaltenden Finanzkrise sein für 2008 angepeiltes Gewinnziel in Gefahr sieht. So gaben Credit Agricole als schwächster Werte im EuroSTOXX 50 um 3,21 Prozent auf 19,57 Euro nach. UniCredit verloren 1,96 Prozent auf 4,18 Euro. In London notierten Barclays 3,10 Prozent tiefer bei 444,75 Pence.


In Paris legten Air France-KLM um 2,54 Prozent auf 17,77 Euro zu. Als Grund nannten Händler positive Aussagen des Chefs des operativen Geschäfts, Pierre-Henri Gourgeon, über die Perspektiven der Fluggesellschaft. Dies habe die Unsicherheiten durch die politische Schlacht um die Übernahme des Konkurrenten Alitalia etwas in den Hintergrund gedrängt. In einem Interview mit «Les Echos» hatte Gourgeon gesagt, die am 22. Mai anstehenden Jahreszahlen würden die besten in der Geschichte des Unternehmens sein.


In Amsterdam sprangen DSM 9,30 Prozent auf 30,67 Euro hoch und waren damit klarer Spitzenreiter im Amsterdam-Exchanges-Index (AEX) . Der niederländische Chemiekonzern hatte seine Prognose für den operativen Gewinn im laufenden Jahr erhöht. Die Prognose gelte trotz des spürbar schwächeren US-Dollars und der steigenden Materialpreise, hiess es. «Es ist sehr mutig, die Jahresprognose zu erhöhen», sagte Petercam-Analyst Jan van den Bosche. «Das ist ein sehr starkes Zeichen des Vertrauens».


Sainsbury waren mit einem Aufschlag von 6,39 Prozent auf 358,00 Pence bester Wert im FTSE 100. Der britische Einzelhändler hatte den Umsatz auf vergleichbarer Fläche ohne Benzin im vierten Quartal um 4,1 Prozent gesteigert. Die Markterwartungen hatten bei einem Plus von 3,5 bis 4 Prozent gelegen.


Xstrata rutschten nach dem zunächst abgesagten Übernahmeversuch von Compania Vale do Rio (Vale) um 5,22 Prozent auf 3.299,00 Pence ab. Da keine Einigung erzielt werden konnte, seien die Gespräche zwischen beiden Parteien eingestellt worden, hatte Vale mitgeteilt. Das Unternehmen habe Xstrata ein indikatives Angebot vorgelegt, bestehend aus einer Bar- und Aktienofferte. Vale behalte sich aber das Recht vor, innerhalb der nächsten sechs Monate ein neues Gebot für Xstrata vorzulegen, wenn sich die Situation ändern sollte. Bereits Anfang März hatte es in zahlreichen Berichten geheissen, dass Vale die anfangs auf 43 Milliarden Pfund taxierte Offerte wegen des Kurseinbruchs der eigenen Aktie zurückziehen werde.


Die anderen Vertreter des Minensektors entwickelten sich positiv. Kazakhmys kletterten um 4,15 Prozent auf 1.606,00 Pence. In einer Presseerklärung des Unternehmens hatte es geheissen, die Regierung von Kasachstan erwäge eine Beteiligung an dem Unternehmen. Anglo American legten dahinter um 3,62 Prozent auf 2.945,00 Pence zu. Lonmin gewannen 2,51 Prozent auf 3.097,00 Pence.


Die Aktien der drei «Footsie»-Neulinge entwickelten sich uneinheitlich. Tate & Lyle verloren 5,06 Prozent auf 553,50 Pence. Für Cobham ging es um 0,25 Prozent auf 200,00 Pence hoch, und Eurasian Natural Resources verloren 0,61 Prozent auf 970,00 Pence. (awp/mc/pg)

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