EU-Schluss: Verluste nach enttäuschenden US-Daten

Einmal mehr hätten makroökonomische Daten aus den USA die Zweifel an der Stärke der amerikanischen Wirtschaft im zweiten Halbjahr dieses Jahres genährt, sagte ein Börsianer. Es werde befürchtet, dass sich die Entwicklung jenseits des Atlantiks früher als erwartet abschwäche. Der EuroStoxx 50 sank um 1,97 Prozent auf 2.675,02 Punkte. In Paris verlor der CAC-40-Index 2,07 Prozent auf 3.572,40 Punkte und der Londoner FTSE 100 fiel um 1,73 Prozent auf 5.211,29 Punkte.

Unter den grössten Verlierern waren Aktien aus dem Baustoffsektor. Sie waren nach enttäuschend aufgenommenen Halbjahreszahlen von Holcim unter Druck geraten. Für den Stoxx-Branchenindex ging es dementsprechend um 2,69 Prozent nach unten. Holcim-Titel waren an der Börse in Zürich mit einem Minus von 6,28 Prozent auf 63,450 Schweizer Franken der schwächste Wert im Swiss-Market-Index (SMI) . Und auch für die Papiere der Konkurrenten ging es kräftig nach unten: Saint Gobain verloren 3,27 Prozent auf 30,915 Euro, Lafarge sanken um 2,47 Prozent auf 38,125 Euro und CRH büssten 3,10 Prozent auf 14,540 Euro ein.

Deutlich nach oben ging es dagegen für Nokia-Aktien – und zwar um 1,51 Prozent auf 7,050 Dollar. Damit waren die Papiere des Handy-Konzerns der einzige Eurostoxx-Wert im Plus. Eine finnische Zeitung hatte berichtet, Nokia könnte wegen seines derzeit tiefen Aktienkurses als Übernahmekandidat ins Visier mehrerer US-Konzerne geraten. Als potenzielle Käufer wurden Microsoft , Google und auch Cisco Systems genannt.

Auch im Technologiesektor wurden Gewinne verbucht. So profitierten ARM Holdings in London von einer starken Quartalsprognose des US-Konkurrenten Applied Materials und gewannen 1,94 Prozent auf 320,230 Britische Pence. Damit gehörten sie zu den besten Werten im «Footsie». Ähnlich zeigte sich das Bild bei ASML Holding, die sich um 1,21 Prozent auf 22,560 Euro verteuerten. STMicroelectronics verloren indes 1,68 Prozent auf 5,897 Euro.

Nur zwischenzeitlich im Plus notierten an der Wiener Börse die Titel des österreichischen Stahlherstellers Voestalpine , nachdem dieser im Auftaktquartal 2010/11 von der allgemeinen konjunkturellen Erholung profitiert und mit seinen Zahlen die Erwartungen übertroffen hatte. Im späten Handel rutschten die Titel aber im Zuge wieder aufkommender Konjunktursorgen ins Minus und verloren am Ende 2,90 Prozent auf 24,64 Euro. Ähnlich erging es im EuroStoxx 50 den Papieren des Konkurrenten ArcelorMittal, die mit einem Minus von 1,79 Prozent bei 23,840 Euro aus dem Handel gingen. (awp/mc/gh/38)

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