EU-Schluss: Verluste – Schwache US-Konjunkturdaten belasten

Der EuroStoxx 50 gab um 1,85 Prozent auf 2.684,42 Punkte nach und büsste damit seine Vortagesgewinne wieder komplett ein. Der CAC-40-Index fiel in Paris um 2,02 Prozent auf 3.640,77 Zähler. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 1,21 Prozent auf 5.278,23 Punkte nach unten.


Versorger und Rohstoffwerte stellten unter den Einzelwerten die grössten Belastungsfaktoren dar. Die europäischen Versorger rechnen nur mit einem geringen Gewinnwachstum im laufenden Jahr, da sich die Wirtschaftskrise negativ auf die Energienachfrage auswirken dürfte. RWE und GDF Suez verloren beide mehr als zwei Prozent. Rohstoffaktien wie Anglo American und BHP Billiton zählten wegen schwächerer Rohstoffpreise im Stoxx 50 zu den grössten Verlierern.


Abgestossen wurden auch Aktien von Ölunternehmen. Belastet durch die Dollar-Stärke war der Preis für das «schwarze Gold» gefallen. Die Titel von Repsol-YPF, BP, Royal Dutch Shell, BG Group, Tullow Oil, StatoilHydro und Total verloren zwischen 1,4 und 3,2 Prozent.


Die Anleger mussten ferner eine wahre Flut von Zahlen verarbeiten. Dabei konnten speziell die Bilanzen der Credit Agricole (CA) und der Royal Bank of Scotland (RBS) überzeugen. Die Aktien der CA gehörten lange zu den Favoriten im europäischen Leitindex, rutschten dann aber mit dem Markt ins Minus und gaben schliesslich nur um unterdurchschnittliche 0,19 Prozent auf 10,500 Euro ab. Die französische Grossbank erholt sich weiter von der Krise und ist gut ins neue Jahr gestartet. «Alle Bereiche haben sich zum Jahresbeginn gut entwickelt», teilte das Institut mit.


Die Papiere der RBS führten indes den britischen «Footsie» mit einem Kursaufschlag von 6,23 Prozent auf 38,38 Pence an. Der Bank zufolge könnte die Risikovorsorge für mögliche Kreditausfälle bereits der Höhepunkt erreicht haben. Am Aktienmarkt kam gerade diese Aussage gut an.


Aegon rundete das Bild der Finanzbranche ab. Die Aktien des niederländischen Versicherers legten nach besser als erwartet ausgefallenen Zahlen um 0,57 Prozent auf 4,426 Euro zu. «Die Zahlen senden positive Signale aus und der Trend bei den Wertberichtigungen sieht besser aus als ich es erwartet hatte», sagte Joseph Dickerson, Analyst bei Execution, beispielsweise mit Blick auf die RBS. Aegon selber teilte auch mit, dass das Unternehmen derzeit nicht nach Übernahmezielen suche. Insbesondere interessiere es sich aktuell nicht für den Branchenkollegen ING . Dessen Aktien waren daraufhin der Verlierer im europäischen Leitindex EuroStoxx 50. Sie sackten um 5,99 Prozent auf 6,355 Euro ab.


Papiere der France Telecom führten hingegen die kurze Gewinnerliste an und verbesserten sich um 0,98 Prozent auf 17,010 Euro. Während das Geschäft in Westeuropa, besonders in Belgien, Afrika und dem Nahen Osten gut gelaufen war, hatte der Konzern in anderen Regionen unter dem Preisdruck und Gebührenabsenkungen von Regulierungsbehörden gelitten. Laut Stephane Beyazian, Analyst bei Raymond James Euro Equities, fielen die Zahlen etwas besser als von ihm erwartet aus. Telecom-Italia-Anteilsscheine aber sanken um 3,12 Prozent auf 1,0560 Euro. Der italienische Telekomkonzern hatte am Donnerstagabend entgegen einer früheren Mitteilung Zahlen zum abgelaufenen Jahr vorgelegt. Der Umsatz war etwas hinter den Markterwartungen zurückgeblieben. (awp/mc/pg/31)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert