EU-Schluss: Verluste – Sorgen über Chinas Geldpolitik

Der Londoner FTSE 100 verlor 0,57 Prozent auf 5.593,85 Punkte. Laut Börsianern drückte zudem der Euro auf die Stimmung, der wegen fehlender Fortschritte bei den Gesprächen um ein Hilfspaket für Griechenland wieder unter die Marke von 1,37 US-Dollar fiel. Einige Experten verwiesen auch auf eine abwartende Haltung der Anleger vor den demnächst anstehenden Zinsentscheidungen der Notenbanken in den USA und Japan.


Vor allem die Finanzwerte wurden wegen der Sorgen über die Folgen einer möglichen Reform des Bankenwesens in den USA gemieden. Am EuroStoxx-Ende gaben Axa um 3,03 Prozent auf 15,680 Euro nach und ING verloren 2,65 Prozent auf 7,126 Euro. Durchwachsen sah die Entwicklung des Sektors an der Londoner Börse aus: Während Prudential mit minus 2,71 Prozent auf 538,50 Pence zu den schwächsten Aktien gehörten, konnten Old Mutual um 0,73 Prozent auf 124,400 Pence zulegen.


Die britischen Minentitel mussten indes durch die Bank Verluste hinnehmen. Die Anleger machten sich zunehmend Sorgen über die Geldpolitik in China, einem der weltweit wichtigsten Aufkäufer von Rohstoffen, sagte ein britischer Anlagestratege. Aus Sorge vor einer steigenden Inflation könnte die chinesische Notenbank die Geldpolitik straffen und so indirekt die Preise an den Rohstoffmärkten beeinflussen. Für Eurasian Natural Resources ging es am «Footsie»-Ende um 3,41 Prozent auf 1.133,00 Pence nach unten und Antofagasta verloren 3,10 Prozent auf 1.001,00 Pence.


Auch im Stahlsektor drückten die China-Sorgen auf die Stimmung. So gaben die Aktien des weltgrössten Stahlkonzerns ArcelorMittal um 2,25 Prozent auf 30,460 Euro nach. Titel des französischen Röhrenherstellers Vallourec verbilligten sich um 2,23 Prozent auf 142,450 Euro.


Aktien von British Airways schlossen nach zwischenzeitlich deutlicheren Verlusten mit Abschlägen von lediglich 0,08 Prozent bei 235,783 Pence. Die angeschlagene Fluglinie sieht noch eine lange Durststrecke vor sich. «Wir werden noch ein paar Jahre auf dem Weg der Besserung sein», sagte Europachef Gavin Halliday, der «Financial Times Deutschland» (FTD/Montag). Obgleich Europas drittgrösste Fluggesellschaft im letzten Quartal schwarze Zahlen im operativen Geschäft erzielte, blieb der Umsatz in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs deutlich unter dem Vorjahr.


Die Aktien der BT Group konnten nach einem positiven Analystenkommentar um 1,14 Prozent auf 124,770 Pence zulegen. Analysten der Citigroup hatten die Aktien des Telekommunikations-Konzerns von «Hold» auf «Buy» hochgestuft und auch das Kursziel leicht von 145,00 auf 150,00 Pence angehoben. Die jüngsten Kursverluste seien übertrieben gewesen, schrieben die Experten. Durch Kostensenkungen werde sich der Konzerngewinn des Telekommunikationsanbieters weiter erholen können.


Mit die stärksten Kursgewinne gab es bei den Aktien des finnischen Elektronik-Unternehmens Elcoteq. Die Papiere schossen nach einem Auftrag vom Philips-Konzern um 39,74 Prozent auf 2,1100 Euro nach oben. Über das Auftragsvolumen gibt es keine Angaben. (awp/mc/ps/29)

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