EU-Schluss: Verluste – Sorgen um Irland, Daten enttäuschen

Dazu seien neue Sorgen um Irland und enttäuschende Konjunkturdaten aus Europa gekommen. Der EuroStoxx 50 schloss 0,51 Prozent schwächer bei 2.738,61 Punkten. In Paris sank der CAC-40-Index um 0,65 Prozent auf 3.710,61 Punkte, und der Londoner FTSE 100 verlor 0,09 Prozent auf 5.547,08 Punkte.

Börsianer berichteten von vagen Gerüchten über einen Zahlungsausfall für nachrangige Anleihen der Anglo Irish Bank, was für Nervosität gesorgt habe. Zudem hätten sich die Risikoaufschläge irischer Staatsanleihen zu deutschen Bundesanleihen wieder erhöht. In der Eurozone hat sich unterdessen auch die Stimmung der Einkaufsmanager im September weiter eingetrübt, was ebenfalls belastet habe. Konjunkturdaten aus den USA fielen per saldo durchwachsen aus. Während die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend stiegen, legten auch die Frühindikatoren stärker als erwartet zu, und die Verkäufe bestehender Häuser erholten sich etwas.

Die meisten Branchen rutschten mit dem Markt ab. Schwächster Sektorindex war der Stoxx Europe 600 Banken mit minus 0,84 Prozent. Dahinter verlor der Stoxx Europe 600 Construction + Materials 0,80 Prozent. Im EuroStoxx 50 büssten die Titel der französischen Bank BNP Paribas als Schlusslicht 2,50 Prozent auf 53,900 Euro ein. Auch Aktien der italienischen Intesa SanPaolo und der französischen Credit Agricole sowie des spanischen Geldhauses Santander wurden von den Anlegern gemieden.

Dagegen trotzten die Unicredit-Titel mit plus 0,44 Prozent auf 1,8310 Euro dem negativen Branchentrend. Beim Rücktritt des früheren Chefs der Grossbank, Alessandro Profumo, ist es nach Aussage des Verwaltungsratsvorsitzenden Dieter Rampl nicht um die Beteiligung Libyens an der Bank an sich gegangen, «sondern um Formen und Verfahrensweisen, um all das, was mit dem Stichwort ‹Corporate Governance› umschrieben wird». Börsianern zufolge erholt sich die Aktie nach dem jüngsten Kursrutsch. Zu den besseren Werten zählten auch Chemietitel wie BASF mit plus 0,11 Prozent auf 45,625, nachdem Morgan Stanley den Sektor als günstig bewertet bezeichnet hatte.

In London gehörten die Anteilsscheine von GlaxoSmithKline mit Kurseinbussen von 1,02 Prozent auf 1.259 Pence zu den schwächsten Werten. Die europäische Arzneimittelbehörde EMEA empfiehlt, das wegen eines erhöhten Herzinfarkt-Risikos umstrittene Diabetesmittel Avandia des Pharmakonzerns komplett vom Markt zu nehmen. Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA plant den Zugang für Patienten erheblich einzuschränken. (awp/mc/gh/35)

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