EU: Strauss-Kahn soll neuer Chef des Internationalen Währungsfonds werden

Der IWF-Spitzenposten muss zum Herbst neu besetzt werden, weil der bisherige Chef, der Spanier Rodrigo de Rato, am 28. Juni überraschend zurückgetreten war. Die Europäer haben traditionell das Vorschlagsrecht für die IWF-Spitze, während der Chefposten der Weltbank von den USA besetzt wird.


Sarkozy portiert Strauss-Kahn
Im Tauziehen um die künftige Besetzung der IWF-Spitze hatte sich Frankreichs neuer Präsident Nicolas Sarkozy bereits für den sozialistischen Politiker Strauss-Kahn ausgesprochen. Er hatte die Kandidatur bereits dem US-Präsidenten George W. Bush, dem britischen Regierungschef Gordon Brown und dem spanischen Ministerpräsidenten José Luis Rodríguez Zapatero präsentiert. Aus der Bundesregierung hiess es bislang nur, Strauss-Kahn sei ein starker europäischer Kandidat.


Schwergewicht der französischen Sozialisten
Strauss-Kahn ist eines der Schwergewichte der französischen Sozialisten. Er wirbt bisher vergeblich um eine sozialdemokratische Neugründung der Partei.


Der Wirtschaftswissenschaftler und Jurist de Rato hatte den Posten erst zum 1. Juni 2004 vom jetzigen Bundespräsidenten Horst Köhler übernommen. Die reguläre Amtszeit beträgt fünf Jahre.


Polen mit zwei Kandidaten
Zuvor hatte die polnische Regierung auch den früheren Regierungschef Marek Belka als Kandidaten für den IWF-Chefposten ins Gespräch gebracht. Belka, der ehemalige Wirtschaftsberater von Ex-Präsident Aleksander Kwasniewski, gilt als ausgewiesener Finanzexperte. Als polnischer Kandidat war auch der frühere Finanzminister Leszek Balcerowicz genannt worden. (awp/mc/pg)

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