EU-Verlauf: Auftaktverluste eingedämmt – Sorgen über Irland lassen nach

Der Londoner FTSE 100 verbuchte ein minimales Minus von 0,02 Prozent auf 5.813,90 Punkte. Für Kursbewegungen sorgten die Quartalszahlen einiger Unternehmen. Am Nachmittag dürfte noch das US-Konsumklima der Uni Michigan dem Markt Impulse geben.


Nachdem die Risikoaufschläge für irische und portugiesische Staatsanleihen seit Wochenbeginn deutlich gestiegen waren, gingen sie zuletzt spürbar zurück. Händler verwiesen auf die angekündigte Erklärung führender europäischer Staatschefs. Erwartet wird eine Vertrauenserklärung zugunsten Irlands, dessen Staatshaushalt stark unter den Nachwirkungen der Finanzkrise leidet.


Die schwachen Rohstoffpreise, die unter den Ängsten vor steigenden Zinsen in China litten liessen den Branchenindex Stoxx Europe 600 Basic Resources um 2,36 Prozent einbrechen. Vor allem die britischen Minenwerten standen stark unter Druck. Mit am besten hielt sich dagegen noch der defensive Versorgersektor, was sich in einem moderaten Plus von 0,07 Prozent beim Stoxx Europe 600 Utilities niederschlug. Am besten entwickelte sich der Stoxx Europe 600 Banks, der 0,28 Prozent gewann.


In Paris verloren EADS-Titel nach Zahlen 1,16 Prozent auf 18,785 Euro. Trotz eines Sommerquartals, in dem der Luftfahrt- und Rüstungskonzern nur knapp in der Gewinnzone geblieben war, schraubte das Management die Erwartungen für das Gesamtjahr und die kommenden Jahre nach oben. Cheuvreux- Analyst Antoine Boivin-Champeaux sah die Zahlen für die ersten neun Monate sowie die Jahresziele im Rahmen der Erwartungen bis darüber. Daher beliess die Aktie auf «Selected List» mit einem Kursziel von 25,00 Euro. Auch die Analysten der Unicredit und der Commerzbank lobten die soliden Zahlen.


Aktie von Rolls-Royce drehten ungeachtet eines gesenkten Gewinnausblicks nach Auftaktverlusten ins Plus und gewannen satte 3,60 Prozent auf 605,00 Pence. Der Triebwerkhersteller geht wegen der jüngst massiven technischen Probleme mit seinen Motoren nun für das Gesamtjahr von einem geringeren Ergebniswachstum aus als bisher. Für die Notlandung einer Qantas-Maschine vergangene Woche sei aber nur eine einzelne Komponente des Triebwerks verantwortlich und das Unternehmen arbeitet eigener Aussage zufolge an einer Lösung des Problems. Zudem hatten die Aktien bereits vergangene Woche deutlich an Wert verloren. Ein positiver Analystenkommentar bescherte den Aktien der Royal Bank of Scotland (RBS) Gewinne von 2,68 Prozent auf 42,12 Pence. Nach Einschätzung der UBS sind die Sorgen über das Engagement der schottischen Bank in Irland und die damit verbundenen jüngsten Kursabschläge übertrieben.


An der Börse in Zürich drehten die Titel von Julius Bär nach durchwachsenen Zahlen ins Plus und gewannen 0,13 Prozent auf 39,29 Schweizer Franken. Bei Analysten stiessen die Eckdaten der Privatbank für die ersten zehn Monate auf ein geteiltes Echo. Die Aussagen zum Neugeldzufluss seien ermutigend, während jene zur Kostenentwicklung und zu den Bruttomargen leicht enttäuschten, hiess es. Die Auswirkungen des starken Frankens seien insgesamt gut aufgefangen worden. Beim Luxusgüterhersteller Richemont sorgten die Zahlen für das erste Geschäftshalbjahr bei der Aktie nach nur anfänglichen Abschlägen für Kursgewinne von 5,06 Prozent auf 54,00 Franken. (awp/mc/ss/12)

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