EU-Verlauf: Behauptet – Techwerte nach Intel und ASML im Fokus

Unterstützend wirkten die leicht positive Vorgabe aus den USA und Tokio, sowie teils gute Nachrichten aus dem Technologiesektor in Europa. Dem stünden der mit Enttäuschung aufgenommene Ausblick von Intel und die Schwäche einiger Sektoren teils ausgelöst durch negative Studien entgegen.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gewann am Mittag 0,03 Prozent auf 4.170,26 Zähler. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 legte 0,05 Prozent auf 3.769,62 Punkte zu. Der Euronext 100 fiel unterdessen um marginale 0,01 Prozent auf 974,50 Zähler. Der französische CAC 40 sackte um 0,03 Prozent auf 5.589,68 Punkte ab. In London fiel der FTSE 100 um 0,09 Prozent auf 6.209,80 Zähler.


Technologiewerte insbesondere mit Halbleiterbezug wie Philips und STMicroelectronics stehen mit Zahlen des Branchenprimus Intel in den Fokus. Der weltgrösste Halbleiterkonzern stellt sich wegen des hohen Wettbewerbdrucks in der Branche auf eine dauerhaft niedrigere Profitabilität ein. Die Bruttomarge im laufenden Jahr werde um 50 Prozent liegen und damit bereite niedrigeren Niveau von 2006 verharren. Intel-Aktien fielen nachbörslich um 4,35 Prozent auf 21,33 Dollar, nachdem sich Börsianer von dem Margenausblick enttäuscht zeigten. 2006 hatte Intel unterdessen besser abgeschnitten als von Experten erwartet.


ASML Holding, die in dem Sektor ebenfalls Zahlen vorgelegt haben, zählten unterdessen mit plus 5,69 Prozent auf 19,88 Euro zu den Favoriten in Europa. Händlern zufolge schnitt der niederländische Anbieter von Chipfertigungsanlagen «auf allen Ebenen besser als erwartet» ab. Auch der Ausblick auf das erste Quartal und neue Aktienrückkäufe seien positiv. ABN Amro hob die Aktien von «Sell» auf «Buy». Insgesamt überwiegt jedoch in dem Sektor der negative Intel-Einfluss: Philips-Aktien gaben 0,82 Prozent auf 29,03 Euro ab, STMicro verbilligten sich gleichzeitig um 1,14 Prozent auf 14,73 Euro.


Ericsson-Aktien standen mit 0,68 Prozent im Plus bei 29,55 Kronen. Händler sprachen von «soliden» Zahlen, die Sony Ericsson vorgelegt habe. Das Handy-Joint-Venture hat im vierten Quartal 61 Prozent mehr ausgeliefert als im Vorjahreszeitraum – im Gesamtjahr 2006 verkaufte das Gemeinschaftsunternehmen mit Sony 74,8 Millionen Telefone. Nokia gewannen 0,91 Prozent auf 15,46 Euro, nachdem die Marktanteilsgewinne von Sony Ericsson zu Lasten anderer Wettbewerber gingen.


EADS-Aktien sackten am CAC- Ende um 3,22 Prozent auf 24,91 Euro ab. Der Luft- und Raumfahrtkonzern erwartet 2006 wegen eines voraussichtlichen Verlustes der Tochter Airbus eine Belastung seines operativen Gewinns (EBIT). Das klinge nach einer erneuten Gewinnwarnung von EADS und die Reihe negativer Nachrichten reisse nicht ab, sagten Händler.


Rohstoffwerte bleiben mit der zuletzt stark schwankenden Öl- und Metallpreise im Blick. Der US-Ölpreis erholte sich am Morgen im asiatischen Handel etwas von seinen Vortagsverlusten, notierte aber weiterhin unter 52 US-Dollar. Händler und Analysten begründeten die Preissteigerung mit Positionsglattstellungen, nachdem der Ölpreis am Dienstag unter 51 Dollar gefallen war und damit seinen niedrigsten Stand seit 19 Monaten erreichte. Repsol-YPF verloren im EuroSTOXX 0,44 Prozent auf 24,84 Euro, während TOTAL 0,10 Prozent auf 51,75 Euro zulegten. In London sackten BP um 1,11 Prozent auf 535,00 Pence ab.


Die im «Footsie» schwer gewichteten Minenwerte wurden ebenfalls aktiv gehandelt. Rio Tinto verzeichnete im vierten Quartal eine uneinheitliche Entwicklung seiner Rohstoffproduktion verzeichnet. Die Förderung von Eisenerz sank im Vergleich zum Vorquartal um zwei Prozent auf 35,06 Millionen Tonnen, während die Kupfererzeugung um 15 Prozent anzog. Die Aktien des australisch-britischen Bergbaukonzern verloren 1,37 Prozent auf 2.515,00 Pence.


ABB zogen in Zürich um 0,69 Prozent auf 21,95 Franken an. Händler verwiesen auf ein Interview, in dem Unternehmenschef Fred Kindle frühere Aussagen zur Akquisitionspolitik wiederholt habe. Übernahmen seien bei der Prozessautomation und im Bereich Power Systems denkbar, im Fokus stünden aber Power Products und Automation Products, sagte der ABB-Chef. (awp/mc/pg)

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