EU-Verlauf: Deutlich höher – Finanztitel legen nach Hilfe für Citigroup zu

Der Londoner FTSE 100 stieg um 4,00 Prozent auf 3.932,24 Punkte, und der französische CAC-40-Index verzeichnete Gewinne von 3,84 Prozent auf 2.991,96 Zähler.


Die staatliche Hilfe für die Citigroup bietet laut Händler zusätzliche Unterstützung: Zur Rettung der in der Finanzkrise schwer angeschlagenen Grossbank will die US-Regierung Bürgschaften in Höhe von bis zu 306 Milliarden Dollar übernehmen. Für positive Impulse hatte nach Händlerinformationen auch ein Medienbericht gesorgt, dass der bisherige New Yorker Notenbankchef Timothy Geithner neuer US-Finanzminister werden soll.


Bankentitel gehörten am Montagmorgen zu den grössten Gewinnern an den europäischen Börsen. Papiere der UBS legten um 8,37 Prozent auf 12,30 Schweizer Franken zu. Credit Agricole kletterten um 4,58 Prozent nach oben auf 7,195 Euro und Barclays zogen um 9,83 Prozent auf 146 Pence an. Die Nachricht über staatliche Hilfe für die Citigroup sorge für Erleichterung, sagten Börsianer.


Versicherungsaktien konnten ebenfalls von den Rettungsplänen für die Citigroup profitieren, sagten Händler. Old Mutual gewannen 7,33 Prozent auf 48,3 Pence hinzu und AXA verteuerten sich um 5,05 Prozent auf 12,30 Euro. Die Pläne für den US-Finanzkonzern beruhigten ein wenig die Sorgen über den Zustand des Sektors, erklärten Börsianer. Die europäischen Werte seien von ihren US-Wettbewerbern zuletzt nach unten gezogen worden.


Die Aktien von Standard Chartered büssten hingegen 7,18 Prozent auf 705 Pence ein. Die britische Bank will sich von Investoren eine Finanzspritze in Milliardenhöhe besorgen. Geplant sei eine Kapitalerhöhung im Umfang von 1,8 Milliarden Pfund (2,1 Mrd Euro), teilte Standard Chartered am Montag in London mit. Zum einem würde mit dem Geld die Bilanz gestärkt werden und zum anderen gebe es der Bank die nötige Flexibilität, um Möglichkeiten in der momentanen Finanzkrise nutzen zu können, begründete das Institut den Schritt.


Die Papiere der französischen Banken Societe Generale und BNP Paribas tendierten ebenfalls schwächer und verloren 4,58 Prozent auf 26,26 Euro bzw. 3,88 Prozent auf 34,585 Euro. Händler verwiesen auf erneut aufkeimende Sorgen über mögliche Kapitalerhöhungen und Dividendenkürzungen als Belastungsfaktoren. ?Da ist nach wie vor die Sorge da, dass diese Institute schon sehr bald neues Kapital brauchen?, erklärte ein Händler.


Die Papiere von Roche Holding gewannen 4,85 Prozent 157,80 Schweizer Franken. Der Pharmakonzern bestätigte in einer dritten Studie den Nutzen des Medikamentes Avastin bei der Behandlung von Brustkrebs. Die Studie zeige, dass Avastin mit Chemotherapie kombiniert werden könne. Analysten äusserten sich in ersten Kommentaren positiv und sehen die Chancen für eine Zulassung durch die US-Arzneimittelbehörde FDA steigen.


Die Aktien des niederländischen Elektronikkonzerns Philips Electronics legten nach angekündigten Stellenstreichungen um 2,13 Prozent auf 12,73 Euro zu. Im Geschäftsbereich Gesundheit (Healthcare) sollen 1.600 Arbeitsplätze wegfallen, erklärte das Unternehmen.


Das spanische Telekomunternehmen Telefonica und der französische Medienkonzern Vivendi erwägen einem Pressebericht zufolge die Übernahme des spanischen Bezahlsenders Digital Plus. Die beiden Konzern hätten über ein gemeinsames Angebot gesprochen, berichtete die «Financial Times» (Montagausgabe). Der spanische Medienkonzern Prisa bietet seine Tochter derzeit zum Verkauf an. Laut der Zeitung gilt Telefonica als Favorit, gleichwohl das Unternehmen noch kein verbindliches Angebot abgegeben habe. Das Bündnis mit Vivendi solle vor allem Bedenken der Wettbewerbshüter aus der Welt schaffen, hiess es. Telefonica-Aktien kletterten um 3,62 Prozent auf 14,89 Euro nach oben. Vivendi-Papiere verteuerten sich um 4,46 Prozent auf 20,945 Euro. (awp/mc/ps/18)

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