EU-Verlauf: Etwas fester – Telekomsektor fest, Cadbury enttäuscht

Am Freitagnachmittag dürfte vor allem das von der Uni Michigan ermittelte US-Verbrauchervertrauen für April neue Impulse geben. Daneben stehen Daten zu den Im- und Exportpreise in den USA auf der Agenda.


Der EuroSTOXX 50 gewann 0,49 Prozent auf 3.776,47 Zähler, reduzierte damit allerdings seine Kursgewinne aus dem frühen Handel. Der STOXX 50, der auch schweizerische und britische Werte umfasst, stieg um 0,32 Prozent auf 3.164,53 Zähler. Der britische FTSE 100 kletterte um 0,63 Prozent auf 6.002,40 Punkte.


Angeführt wurde der Leitindex der Eurozone von Telekomtiteln, die damit ihre jüngste relative Stärke fortsetzten. France Telecom gewannen 1,81 Prozent auf 22,83 Euro. Einem Bericht der «La Tribune» zufolge erwägt der Telekomkonzern zudem den Rückkauf von zehn Prozent eigener Aktien, allerdings nicht am Markt, sondern aus Staatsbesitz. Würden die Aktien anschliessend eingestampft, würde dies den Gewinnanteil pro Aktie deutlich steigern, erklärte ein Händler. Telecom Italia stiegen um 1,71 Prozent auf 1,4890 Euro. Einem Bericht zufolge favorisiert Grossaktionär Marco Fossati einen Zusammenschluss mit Telefonica vor 2011. Dresdner Kleinwort hat die Telecom-Italia-Papiere zudem mit «Hold» beim Kursziel von 1,60 Euro in die Beobachtung aufgenommen. Telefonica rückten um 0,05 Prozent auf 19,05 Euro vor, Papiere der BT Group kletterten um 0,77 Prozent auf 228,75 Pence, Vodafone Group verloren indes leicht an Boden.


Die zuletzt schwachen Finanztitel präsentierten sich uneinheitlich: So gewannen BNP Paribas 0,83 Prozent auf 67,72 Euro, Aegon legten um 1,05 Prozent auf 10,12 Euro zu. Dagegen verloren Lloyds TSB Group 1,18 Prozent auf 441,00 Pence.


Bouygues sprangen um 4,49 Prozent auf 45,80 Euro an. Morgan Stanley hat das Votum für Papiere des Mischkonzerns von «Equalweight» auf «Overweight» angehoben, das Kursziel allerdings von 58 auf 55 Euro reduziert. Die Anteilsscheine stünden nahe am tiefsten Stand seit 20 Jahren. Damit sei das Aufwärtspotenzial aus einem Verkauf von Bouygues Telecom nicht berücksichtigt, hiess es.


Aktien des Süsswaren- und Getränkekonzerns Cadbury Schweppes verloren indes nach einem Zwischenbericht 2,51 Prozent auf 564,00 Pence. Der Umsatz sei um sieben Prozent und damit stärker als die angepeilte Prognose von vier bis sechs Prozent gestiegen, teilte Cadbury Schweppes mit. Die Analysten von Numis Securities sprachen allerdings von einem «enttäuschenden» Bericht und setzten ihre Einstufung unter Beobachtung. Die schwer gewichteten Minentitel tendierten dagegen fester. Bester Wert waren Vedanta mit plus 3,68 Prozent auf 2.364 Pence. Goldman Sachs hob das Kursziel von 2.630 auf 2.660 Pence an und bestätigte die Kaufempfehlung.


TomTom rutschten nach anfänglichen Kursgewinnen ins Minus und büssten 1,77 Prozent auf 21,03 Euro ein. Händlern zufolge gibt es Sorgen um die geplante Übernahme des Strassenkarten-Produzenten Tele Atlas . Die EU-Kommission prüft weiter die Übernahme. Eine TomTom erklärte mit Blick auf die geplante Übernahme inzwischen: «Es hat sich nichts geändert.» Tele Atlas verloren mehr als sieben Prozent.


Nach Zahlen der Tochter Genentech stiegen Papiere der Roche Holding in Zürich um 1,27 Prozent auf 183,00 Schweizer Franken. Das weltweit zweitgrösste Biotechnologieunternehmen Genentech hat im Auftaktquartal 2008 mehr verdient als im Vorjahreszeitraum und auch die Erwartungen der von Thomson Financial befragten Analysten übertroffen. Genentech-Aktien legten im nachbörslichen US-Handel um 0,18 Prozent zu. (awp/mc/gh)

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