EU-Verlauf: Fest – Essilor brechen nach Umsatzzahlen ein

Energiewerte dagegen standen infolge des gesunkenen Ölpreises überwiegend auf der Verliererseite oder legten nur moderat zu. Der EuroSTOXX 50 gewann bis zur Mittagszeit 1,53 Prozent auf 3.223,34 Punkte. Der STOXX 50 legte um 1,46 Prozent auf 2.755,23 Zähler zu. In London stieg der FTSE 100 um 1,33 Prozent auf 5.218, 90 Punkte. Der CAC-40-Index rückte um 1,52 Prozent auf 4.174,86 Zähler vor.


Im Blick der Anleger standen vor allem Unternehmen, die Quartalszahlen vorgelegt hatten. In der Schweiz meldete der Pharmakonzern Novartis starke Zahlen für das zweite Quartal, was der Aktie im Swiss-Market-Index (SMI) ein Plus von 1,83 Prozent auf 58,50 Franken bescherte. Novartis profitierte von der Nachfrage nach Krebsmedikamenten und Impfstoffen und steigerte sowohl Umsatz als auch Ergebnis stärker als Analysten erwartet hatten. Im Gesamtjahr 2008 strebt Konzernchef Daniel Vasella weiterhin Rekordwerte bei Umsatz und Gewinn an.


Essilor International brachen nach Umsatzzahlen im CAC 40 um 9,48 Prozent auf 32,48 Euro ein. Vor allem das Wachstum in Europa habe enttäuscht, hiess es zur Begründung am Markt. Der Umsatz in dieser Region verlangsamte sich im zweiten Quartal und stieg nur um 1,8 Prozent. Allerdings sei auch der Umsatz in den Vereinigten Staaten hinter den Erwartungen so mancher Analysten zurückgeblieben.


Die Aktien von Union Fenosa sprangen um 15,07 Prozent auf 13,44 Euro hoch. Sie profitierten davon, dass der spanische Baukonzern ACS erwägt, seinen 45,3-prozentigen Anteil zu verkaufen und darüber mit mehreren Energiekonzernen im Gespräch ist. Nach spanischem Kapitalmarktrecht ist der Käufer verpflichtet, ein komplettes Übernahmeangebot für den Versorger abzugeben. ACS stiegen um 6,81 Prozent auf 30,27 Euro und Iberdrola um 3,97 Prozent auf 8,39 Euro. ACS will den Fenosa-Anteil verkaufen, um den 12,5-prozentigen Iberdrola-Anteil «zu konsolidieren», wie der Konzern mitteilte.


Die Bank Natixis will tatsächlich, wie bereits tags zuvor in der Presse verlautete, ihren Aktionären eine Kapitalerhöhung vorschlagen und zwar über 3,7 Milliarden Euro. Die Aktie war bereits am Vortag kräftig auf Talfahrt gegangen, nachdem die französische Zeitung «Les Echos» nach Kreisen darüber berichtet hatte. Sie erholte sich nun mit plus 4,80 Prozent auf 5,02 Euro. Zudem hob die Citigroup die Aktie von «Sell» auf «Hold» und das Kursziel von 5,00 auf 6,00 Euro. Die Bank Santander prüft laut «Expansion» den Verkauf seiner Vermögensverwaltungssparte für geschätzte zwei bis 2,5 Milliarden Euro. Dabei beruft sich die Zeitung auf der Bank nahestehende Kreise. Die Aktie legte um 2,35 Prozent auf 11,32 Euro zu. Insgesamt erholten sich Bankenwerte allgemein und in der Folge stiegen auch Royal Bank of Scotland (RBS) um 5,76 Prozent auf 174,50 Pence und Barclays kletterten 6,09 Prozent auf 283,00 Pence hoch.


Der neue Energiekonzern GDF Suez ist laut einem Interview in «Les Echos» an British Energy interessiert, aber nur, falls das Unternehmen aufgespalten und Stück für Stück verkauft werde. Die Aktie sank um 1,45 Prozent auf 712,00 Pence. Allerdings gaben die meisten Energiewerte nach oder entwickelten sich wegen des stark gesunkenen Ölpreises unterdurchschnittlich: Cairn Energy fielen um 1,81 Prozent auf 2.549,00 Pence. Die A-Aktien von Royal Dutch Shell stiegen um 0,66 Prozent auf 1.817,00 Pence. Etwas später dürften durch die Quartalszahlen von JPMorgan und Nokia neue Impulse in die Märkte kommen. Im weiteren Handelsverlauf rücken zudem wichtige Konjunkturdaten wie der Philadelphia Fed Index in den Blick. (awp/mc/ps/19)

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