EU-Verlauf: Fest – Wenig Impulse, Hoffnung auf Krisengespräch

Börsianern zufolge stützte die Hoffnung auf das angekündigte Krisengespräch von US-Präsident George W. Bush mit den beiden US-Präsidentschaftskandidaten, mit dem eine rasche Verabschiedung des Rettungsplans der Finanzbranche erreicht werden soll, vor allem die Finanztitel. Daneben gebe es kaum Impulse.


Stärkster Wert im Dow Jones EuroSTOXX 50 waren die Titel von Repsol-YPF mit plus 5,97 Prozent auf 21,65 Euro. Die Ölkonzerne TOTAL und Royal Dutch Shell prüfen laut einem Pressebericht einen Einstieg beim spanischen Konkurrenten Repsol-YPF. Die Aktien von TOTAL fielen um 1,06 Prozent auf 43,205 Euro, Royal Dutch Shell-Papiere verloren 0,53 Prozent auf 21,435 Euro.


In Stockholm stieg der Kurs von Scania um 6,14 Prozent auf 90,75 Schwedische Kronen. Händler verweisen auf Übernahmespekulationen. Am Markt kursierten Gerüchte, dass Volkswagen möglicherweise bald ein Gebot für den übrigen Anteil an Scania abgeben will. «Wenn sich das bewahrheiten würde, rückt die mögliche Lkw-Allianz aus allen drei Unternehmen wieder in den Fokus – das schürt auch Spekulationen um ein Gebot für MAN», sagte ein Händler. Ausgelöst wurden diese Spekulationen von einem Bericht der schwedischen Zeitung «Dagens Industri», demzufolge der Kursanstieg bei Scania Anfang der Woche den Übernahmespekulationen neue Nahrung gebe. Die «FAZ» hatte allerdings berichtet, dass Scania-Chef Leif Östling nicht viele Synergien mit VW sieht und sich weiter auf das eigene Lkw-Geschäft konzentrieren will.


AXA legten in Paris 2,95 Prozent auf 23,170 Euro zu. Vorstandschef Henri de Castries hatte im Interview mit einem europäischen Radiosender gesagt, die gegenwärtige Finanzkrise biete die Chance, die Marktposition zu stärken. Allerdings sei es auch noch zu früh, um zu sagen, dass der Zenit der globalen Finanzkrise bereits überschritten sei.


Schlagzeilen machte auch Telecom Italia. Die Aktien gewannen 0,73 Prozent auf 1,098 Euro. Ein libyscher Staatsfonds prüft Presseberichten zufolge einen Einstieg bei den Italienern. Der Fonds mit dem Namen Libyan Investment Authority (LIA) wolle sich bis zu zehn Prozent an dem italienischen Telekom-Konzern sichern, berichteten das «Wall Street Journal Europe» (WSJE) und die «Financial Times (FT) am Donnerstag unter Berufung auf Kreise. Den Einstieg wolle sich Libyen bis zu vier Milliarden Euro kosten lassen.


In London fielen Marks & Spencer nach einem negativen Analystenkommentar um 1,41 Prozent auf 228 Pence. Morgan Stanley hatte das Kursziel von 315 auf 230 Pence gesenkt. In der Schweiz richteten sich die Augen zwischenzeitlich auf UBS. Die Aktien stiegen mit plus 4,38 Prozent auf 20,98 Euro an die Index-Spitze. Händler verweisen auf neu entfachte Spekulationen, die britische Bank HSBC Holdings könne für UBS bieten. Der Kurs von HSBC gab 0,23 Prozent auf 863,75 Pence nach.


Auch die Titel von Novartis zogen die Aufmerksamkeit der Börsianer auf sich. Der Basler Pharmakonzern hält nach Ablauf der verlängerten Annahmefrist 99,8 Prozent oder rund 7,98 Millionen Aktien am Biotech-Unternehmen Speedel. Am 8. Oktober solle nun die Übernahme vollzogen werden, danach sollen die nicht angedienten Aktien für kraftlos erklärt und Speedel anschliessend von der Börse genommen werden. Die Aktien gewannen 1,71 Prozent auf 59,55 Franken. (awp/mc/ps/21)

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