EU-Verlauf: Gewinne dank sehr fester Banken- und Rohstofftitel

Die Einkaufsmanagerindizes für Europa fielen derweil überwiegend etwas besser als erwartet aus. Am Nachmittag dürften Daten vom US-Immobilienmarkt für Bewegung sorgen. «Mit Gold auf einem neuen Rekordhoch sowie generell recht guten Nachrichten von der ausgelaufenen Berichtssaison und Konjunkturdaten im Rücken hat der Markt eigentlich auch keinen Grund zu fallen», sagte ein Händler.


Finanzwerte waren nach Aussagen von James Bullard, einem Mitglied der US-Notenbank Fed, gefragt. Seiner Meinung nach sollte die Notenbank ihr Anleihe-Ankaufprogramm über das bislang geplante Datum hinweg beibehalten, da es den Politikern mehr Flexibilität gebe, um die Wirtschaftserholung voranzutreiben. Mit plus 2 Prozent war der Banken-Subindex unter den grössten Gewinnern zu finden. Im EuroStoxx zählten Credit Agricole mit einem Gewinn von 2,45 Prozent auf 14,415 Euro zu den Favoriten, auch BNP Paribas und Versicherer wie Aegon und AXA waren gefragt.


In London schoben insbesondere Minenwerte dank steigender Metallpreise den «Footsie» an. Mit plus 3,81 Prozent auf 3.268,00 Pence zählten hierbei Rio Tinto zu den Favoriten. Der Minenkonzern erwartet aus dem Börsengang der US-Tochter Cloud Peak einen Erlös von mindestens 741 Millionen US-Dollar. Analyst Alain William von SocGen hielt an seiner Kaufempfehlung für die Titel fest. Auch Wettbewerber wie Kazakhmys, BHP Billiton oder Lonmin legten um mehr als drei Prozent zu. ArcelorMittal liessen sich ebenfalls von der positiven Stimmung im Sektor anstecken und legten um 3,04 Prozent auf 26,06 Euro zu. Der Subindex für Basisrohstoffe war mit einem Plus von mehr als 3 Prozent Spitzenreiter in Europa.


Gefragt waren auch Cadbury mit plus 1,44 Prozent auf 812,00 Pence. Bei 819,50 Pence hatten die Titel ein neues Rekordhoch erreicht. Medienberichten zufolge plant der US-Süsswarenriese Hershey mit einem Gegenangebot den US-Lebensmittelgiganten Kraft Foods auszustechen. Nach Informationen des «Wall Street Journals» und britischer Medien treibt die Stiftung, die Hershey kontrolliert, eine 17 Milliarden Dollar (11,4 Milliarden Euro) schwere Gegenofferte für Cadbury voran. Kepler-Analyst Jon Cox blieb insgesamt skeptisch. «Die Hershey-Offerte würde einen Aufschlag von vier Prozent zum Kraft-Gebot darstellen – das ist unserer Meinung nach nicht genug», schrieb Cox. Zudem sei es fraglich, ob Hershey diese Übernahme überhaupt finanzieren könnte.


Nach Medienberichten soll auch Nestlé überlegen, in das Bieterrennen einzusteigen. Nestlé-Aktien nahmen mit einem Plus von 1,21 Prozent auf 48,37 Franken einen der hinteren Plätze im Swiss-Market-Index (SMI) ein. Analysten halten ein Interesse des Schweizer Lebensmittelkonzerns aber für unwahrscheinlich. (awp/mc/ps/16) 

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