EU-Verlauf: Schwächer – Bankenwerte schwach, Warten auf Wall Street

Händler verwiesen auf einen Mangel an neuen Impulsen, bevor die Wall Street am Mittag nach der feiertagsbedingten Pause in den Handel zurückkehrt. Zudem gebe es noch immer einige Zweifel über das Wirtschaftswachstum im zweiten Halbjahr, sagte Ökonom Koen De Leus von KBC Securities. «Nach der jüngsten Erholung warten Anleger nun darauf, in welche Richtung die Wirtschaft im zweiten Halbjahr wirklich tendieren wird», ergänzte der Experte.


Banken standen europaweit im Blickfeld der Anleger. Wie die «Zeit» im Internet berichtete, müssen die Institute mit harten Eigenkapitalregeln rechnen. Dies gehe aus vorliegenden Entscheidungsgrundlagen für den Baseler Ausschuss hervor, der an diesem Dienstag über die neuen Eigenkapitalregeln berät. Für Aufruhr sorgte Händlern zufolge aber auch ein Artikel, wonach in dem jüngst durchgeführten Stresstest die möglichen Belastungen durch den Ausfall potenziell riskanter Staatsanleihen nicht in ausreichendem Masse berücksichtigt worden seien. Societe Generale waren mit minus 3,26 Prozent auf 42,87 Euro schwächster Wert im EuroStoxx 50. Credit Agricole, BNP Paribas und Banco Santander gaben ebenfalls um mehr als zwei Prozent nach.


Barclays fielen in London gar um 3,33 Prozent auf 312,10 Pence. Wie die britische Bank mitteilte, wird Firmenchef John Varley das Institut im März verlassen und die Führung an den Chef der Investment-Sparte, Bob Diamond, übergeben.


Auch Minenwerte kamen unter Druck. Händler verwiesen darauf, dass die australische Premierministerin Julia Gillard vermutlich in eine zweite Amtszeit gehen wird und so die geplante Sondersteuer für Bergbaukonzerne weiter voranbringen könnte. Rio Tinto verloren um 2,19 Prozent auf 3.433 Pence. BHP Billiton, Anglo American, Antofagasta und Xstrata gaben jeweils um 1,46 bis 1,74 Prozent nach.


Die Papiere von Nokia waren in den europäischen Leitindizes der mit Abstand grösste Gewinner. Die Titel schnellten in Helsinki um 4,04 Prozent auf 7,47 Euro in die Höhe, nachdem Morgan Stanley die Aktien von «Underweight» auf «Overweight» hochgestuft und das Ziel von 6,50 auf 9,00 Euro angehoben hatte.


Mit 3,75 Prozent nach oben ging es in London für die Aktien von Invensys. Händler machten auf einen Zeitungsbericht aufmerksam, in dem das Unternehmen als möglicher Übernahmekandidat gehandelt werde. Auch bei Tullow Oil sorgten in Medien eingeleitete Übernahmegerüchte für steigende Kurse. Demnach bereiteten ExxonMobil und China Offshore möglicherweise ein Gebot vor. Die Papiere gewannen 2,71 Prozent. (awp/mc/ps/15)

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