EU-Verlauf: Sehr fest – Kursgewinne bei Bankaktien stützen Indizes

Die Anleger interessierten sich vor allem für die positiv kommentierten Ergebnisse des Stress-Tests der US-Banken und kauften Bankaktien. Am Nachmittag dürfte dann der US-Arbeitsmarktbericht für April für Bewegung sorgen. 


Der Leitindex EuroSTOXX 50 gewann 2,19 Prozent auf 2.458,78 Zähler. In Paris gewann der CAC-40-Index 1,56 Prozent auf 3.302,19 Punkte. Der Londoner FTSE 100 kletterte um 1,34 Prozent auf 4.457,65 Punkte.


Die Finanztitel waren nach der Veröffentlichung positiv aufgenommener Ergebnisse des Stress-Tests in den USA europaweit weiter stark gefragt. Der Präsident des deutschen Bankenverbands, Andreas Schmitz, lehnte unterdessen offizielle Stresstests für Banken in Europa ab. Er befürwortet stattdessen eine einheitliche europäische Bankenaufsicht. An der Spitze des EuroSTOXX50 standen die Titel von Fortis mit plus 9,23 Prozent auf 2,356 Euro. UniCredit folgten mit plus 5,22 Prozent auf 2,08 Euro an zweiter Stelle.


Auch am Mittag stammten acht der zehn gefragtesten Titel im EuroSTOXX50 aus dem Finanzsektor. Der Branchenindex legte 2,39 Prozent zu. In London stiegen die Titel von Royal Bank of Scotland (RBS) mit plus 13,22 Prozent auf 47,12 Pence an die Spitze des FTSE 100. Die verstaatlichte Bank rechnet nach einem erneuten Quartalsverlust weiter mit schweren Zeiten. Der einstige Stolz der britischen Finanzbranche musste mit mehreren staatlichen Hilfen gestützt werden und befindet sich jetzt mehrheitlich im Staatsbesitz.


Die ebenfalls in London notierten Aktien der 3i Group stiegen um 18,29 Prozent auf 401,00 Pence und waren damit der gefragteste Wert im britischen Footsie. Das Unternehmen hatte eine Kapitalerhöhung angekündigt.


ING hob das Ziel für ArcelorMittal nach Erstquartalszahlen von 14,00 auf 18,00 Euro an, liess die Einstufung aber auf «Sell». Das erste Quartal 2009 könnte der Tiefpunkt für Stahl-Verschiffung und Stahl-Preise sein, schrieb Analyst Nick Hatch in einer am Freitag vorgelegten Studie. Allerdings dürfte die Erholung nur sehr langsam vorangehen. ArcelorMittal habe seine Finanzposition verbessert und müsste nun in der Lage sein, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Die Aktien stiegen um 4,83 Prozent auf 21,29 Euro.


Der britisch-niederländische Konsumgüterkonzern Unilever kündigte unterdessen an, künftig ganz auf Prognosen verzichten zu wollen. Unilever-Chef Paul Polman sagte, er sehe «gegenwärtig keine Notwendigkeit, darüber nachzudenken, wann wir wieder eine Prognose veröffentlichen», berichtet die «Financial Times Deutschland». Die Aktie fiel um 0,21 Prozent auf 16,925 Euro.


Raffineriewerte traten kurz vor dem Wochenende noch einmal in den Blick. Der spanische Ölkonzern Repsol-YPF musste im ersten Quartal wegen der gesunkenen Ölpreise einen Gewinneinbruch hinnehmen, dieser fiel allerdings weniger stark aus als befürchtet. Die Aktie stieg um 3,00 Prozent auf 15,47 Euro. Anders beim österreichischen Öl- und Gaskonzern OMV: Dort fiel der Umsatz- und Gewinneinbruch für das erste Quartal höher aus als erwartet. Die Aktie fiel um 1,87 Prozent auf 25,77 Euro. (awp/mc/ps/19)

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