EU-Verlauf: Sehr schwach – Konjunktursorgen – Rohstoffaktien belasten

Im weiteren Handelsverlauf dürften erneut zahlreiche Bilanzen aus den USA für Bewegung sorgen. An der Börse in Paris fielen die Titel von Schneider Electric nach der Vorlage von Quartalszahlen um 6,10 Prozent auf 45,145 Euro und zählten damit zu den schwächsten Werten im EuroSTOXX 50. Der französische Elektronikkonzern hat zwar die Prognosen für 2008 bestätigt, im dritten Quartal aber einen etwas langsameren Umsatzanstieg erreicht. Ein Analyst kritisierte, dass das Erlöswachstum vor allem in den Schwellenländern abgenommen habe. Zudem erwartet das Unternehmen, dass die Bruttomarge 2008 unter einem ungünstigen Geschäftsmix leiden dürfte.


Der Nahrungsmittelkonzern Danone bestätigte nach einem deutlichen Umsatzanstieg im dritten Quartal ebenfalls die Prognosen für das laufende Jahr. Zwischen Juli und Ende September kletterte zudem der Erlös getrieben von höheren Preisen und der Übernahme des Babynahrungs-Herstellers Numico um rund 31 Prozent auf 3,85 Milliarden Euro. Damit übertraf das Unternehmen die durchschnittlichen Markterwartungen. Analysten wie etwa Pierre Tegner von Oddo Securities äusserte sich jedoch zurückhaltend: «Danone muss nun auch 2009 mit guten Ergebnissen aufwarten.» Aktien des Nahrungsmittelkonzerns rückten um 0,46 Prozent auf 44,57 Euro vor.


An den Börsen in London fielen die Aktien von BHP Billiton um 7,86 Prozent auf 891,00 Pence. Der australisch-britische Rohstoffkonzern hat zwar trotz Warnungen vor einer sinkenden Rohstoff-Nachfrage aus China seine Eisenerz-Herstellung erhöht. Dagegen fiel die Nickel-Produktion wegen Reparatur- und unvorhergesehenen Wartungsarbeiten in zwei australischen Hüttenwerken im Berichtszeitraum um 31 Prozent. Zudem hat sich der Nickel-Preis wegen Befürchtungen über den chinesischen Bedarf seit Juli ungefähr halbiert.


Niedrigere Rohstoffpreise und der fallende Ölpreis lasteten auch auf den Papieren anderer Grundstoff-Titel. So ging es für die Aktien von Vedanta am «Footsie»-Ende um 11,78 Prozent auf 629,00 Pence nach unten, und Papiere von Kazakhmys verloren 10,25 Prozent auf 273,00 Pence. BP-Titel büssten 4,06 Prozent auf 449,50 Pence ein.


In Amsterdam hingegen stiegen die Titel von KPN um 0,60 Prozent auf 9,943 Euro und zählten damit zu den wenigen Gewinnern im niederländischen Leitindex . Der Telekomkonzern hat im abgelaufenen Quartal sein Ergebnis kräftiger als erwartet gesteigert. Treiber waren neben der deutschen Handy-Tochter der Erwerb der auf Arbeitsplatzmanagement spezialisierten Firma Getronics und Einsparungen. Ausserdem kündigte KPN ein neues, eine Milliarde Euro schweres Aktienrückkaufprogramm an.


Unter dem Strich negative Zahlen präsentierte dagegen der schwedische Telekomkonzern Tele2, dessen Aktien um 12,32 Prozent auf 62,25 schwedische Kronen einbrachen. Die Erlöse im dritten Quartal blieben etwas hinter den Schätzungen zurück. In Deutschland ringt das Unternehmen mit dem harten Wettbewerb. Die Zahl der Festnetz-Kunden von Tele2 brach um ein Drittel auf 1,99 Millionen ein, zugleich entwickelte sich das defizitäre DSL-Geschäft rückläufig. Tele2 musste in Deutschland wiederholt wegen unerlaubter Telefonwerbung Geldstrafen zahlen. In Stockholm fielen zudem die Papiere von Alfa Laval um 4,35 Prozent auf 55,00 schwedische Kronen. Der Hersteller von Produkten für die Trennung und den Transport von Gütern hat mit seinen Quartalszahlen die durchschnittlichen Markterwartungen leicht enttäuscht. (awp/mc/ps/17)

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