EU-Verlauf: Sehr schwach – Rohstoffwerte und vielen Banken im Minus

Der EuroSTOXX 50 verlor bis zum Mittag 2,73 Prozent auf 2.385,04 Punkte. Der Londoner FTSE 100 sank um 2,33 Prozent auf 4.323,22 Punkte, und für den französischen CAC-40-Index ging es um 2,78 Prozent auf 3.155,87 Zähler nach unten.


Titel von ArcelorMittal sanken um 5,95 Prozent auf 18,25 Euro. Händler verwiesen auf Abschläge der Alcoa-Aktien , die nach Börsenschluss in den USA um rund ein Prozent gefallen waren. Der US-Aluminiumriese hatte im Schlussquartal unter sinkenden Metallpreisen und schwacher Nachfrage gelitten.


Auch andere Rohstoffwerte zählten zu den grössten Verlierern. Börsianer führten als Begründung nachgebende Metallpreise an. So fielen die Aktien von Rio Tinto um 8,15 Prozent auf 1.476,00 Pence, und Titel von Antofagasta verbilligten sich um 7,24 Prozent auf 394,00 Pence. Für Papiere von Xstrata ging es um 7,07 Prozent auf 755,00 Pence nach unten.


Bankaktien gerieten ebenfalls unter Druck. Händler verwiesen unter anderem auf die massiven Verluste bei den Citigroup-Papieren , die am Vortag unter anderem wegen neuer Spekulationen um milliardenschwere operative Verluste im vierten Quartal um über 14 Prozent eingebrochen waren. So verloren etwa die Titel von Barclays am «Footsie»-Ende 11,32 Prozent auf 163,75 Pence, und HBOS-Papiere fielen um 6,78 Prozent auf 78,40 Pence.


Für Titel der Royal Bank of Scotland (RBS) gaben die Anleger ferner 7,82 Prozent weniger aus als zum Handelsschluss am Montag und bezahlten noch 50,75 Pence. Die Insolvenz des US-Chemieunternehmens Lyondell Chemical hat das Institut einem Bericht der britische Zeitung «Independent» zufolge mit umgerechnet 2,6 Milliarden Euro belastet. Santander-Aktien sackten um 4,68 Prozent auf 6,52 Euro ab. Die spanische Staatsanwaltschaft untersuche Verluste von mehr als 2,3 Milliarden Euro bei Kunden der Bank im Zusammenhang mit dem mutmasslichen Milliarden-Betrüger Bernard L. Madoff, meldete das «Wall Street Journal Europe».


Ausserhalb der Finanzbranche und gegen den negativen Markttrend rückten hingegen die Titel von Tesco in London um 1,00 Prozent auf 353,80 Pence vor. Zwar ist das Weihnachtsgeschäft in Grossbritannien für die Supermarktkette so schlecht verlaufen wie seit den 1990er Jahren nicht mehr. Dank eines starken internationalen Geschäfts konnte Tesco seinen Konzernumsatz aber um 11,6 Prozent steigern. Auch sei der Marktanteil bei einer Reihe von Produkten ausserhalb der Lebensmittelsortiments gestiegen, berichtete das Unternehmen.


An der Spitze des EuroSTOXX 50 bauten die Titel von Fortis ihre Vortagsgewinne aus und schossen um weitere 8,78 Prozent auf 1,413 Euro hoch. Analyst Marc Debrouwer von Petercam begründete das deutliche Plus vor allem mit Spekulationen, dass die französische Grossbank BNP Paribas ihr Angebot für Teile der belgischen Bank nachbessern könnte. Deren Titel fielen Händlern zufolge wegen wieder aufgewärmte Gerüchte um eine Kapitalerhöhung um 5,74 Prozent auf 32,20 Euro. (awp/mc/pg/16)

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