EU-Verlauf: Sehr schwach – Verluste bei Finanzwerten belasten

Der französische CAC-40-Index sank um 1,54 Prozent auf 4.380,30 Punkte. Der Londoner FTSE 100 büsste 1,15 Prozent auf 5.387,60 Punkte ein.


Die Titel des Finanzsektors kamen nach Kurseinbrüchen in den USA am Vortag auch in Europa unter Druck. An der Wall Street hatten die Finanzwerte tags zuvor zu den grössten Verlierern gehört. Die Aktionäre dieser Unternehmen warteten auf konkrete Zeichen, dass Banken und Investmenthäuser die Finanzkrise nach mehr als einem Jahr endlich hinter sich gelassen haben, so die Börsianer. In Europa fielen BNP Paribas um 3,15 Prozent auf 58,58 Euro. Societe Generale gaben um 3,12 Prozent auf 62,38 Euro nach. HBOS sackten in London um 5,93 Prozent auf 281,75 Pence.


An die Spitze im Auswahlindex der Eurozone, den EuroSTOXX 50, setzen sich Eni mit plus 0,23 Prozent auf 21,70 Euro und ArcelorMittal mit plus 0,14 Prozent auf 51,08 Euro.


Aktien der Chipbranche gerieten nach einer pessimistischen Äusserung des Infineon-Chefs europaweit unter Druck. In Amsterdam verloren ASML 1,52 Prozent auf 16,17 Euro und ASM International 2,17 Prozent auf 16,72 Euro. ARM Holdings büssten 2,52 Prozent auf 106,25 Pence ein und Alcatel-Lucent fielen in Paris um 1,71 Prozent auf 4,01 Euro. Die zweistelligen Wachstumsraten in der Halbleiterbranche sind nach Ansicht des neuen Infineon-Vorstandschefs Peter Bauer für immer vorbei. «Die ganz grossen Sprünge wird es nicht mehr geben», sagte Bauer dem «Handelsblatt» (Dienstag). Hauptgrund für die verhaltene Zukunftsaussicht sei, dass die Halbleiter inzwischen in sehr vielen Produkten vertreten seien.


Der Schweizer Pharmakonzern Roche reichte in den USA eine Patentklage gegen mehrere Generikahersteller wegen des Osteoporose-Medikaments Bonviva, das in den USA unter dem Namen Boniva vermarktet wird, ein. Die Titel hielten sich mit minus 0,43 Prozent auf 186,50 Franken besser als der Gesamtmarkt. Der Swiss-Market-Index (SMI) sank um rund ein Prozent. Die Vorzugsaktien von Schindler sanken nach Zahlen um 2,29 Prozent auf 72,50 Franken. Der Schweizer Lifthersteller habe zwar auf allen Ebenen zugelegt, eine positive Überraschung sei aber ausgeblieben, hiess es am Markt zur Begründung.


In Österreich fielen Wienerberger nach Zahlen um 4,78 Prozent auf 16,95 Euro. Die Gewinne des Baustoffproduzenten waren im ersten Halbjahr 2008 spürbar zurückgegangen. Die Dividende für 2008 soll zudem voraussichtlich unverändert oder sogar etwas niedriger ausfallen. (awp/mc/pg/18)

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