EU-Verlauf: Starke Kurserholung geht weiter – Viele Finanzwerte gefragt

Der EuroSTOXX50 sprang im Mittagshandel um 4,20 Prozent auf 2.801,33 Zähler nach oben, nachdem er am vergangenen Freitag zeitweise auf den tiefsten Stand seit Juli 2003 abgerutscht war. Der STOXX 50 gewann 5,11 Prozent auf 2.438,42 Zähler. Der französische CAC-40-Index legte um 4,89 Prozent auf 3.704,16 Punkte zu. Der Londoner FTSE 100 gewann 4,72 Prozent auf 4.457,70 Punkte.


Nach Einschätzung von Experten der Landesbank Hessen Thüringen (Helaba) hoffen die Anleger mittlerweile auf einen Wendepunkt in der Krise an den Finanzmärkten. Sie würden auf die Wirkung der international abgestimmmten Hilfspakete für die Bankenbranche vertrauen. An den Märkten herrsche die Einschätzung vor, dass das Schlimmste der Krise überstanden sei.


Erneut standen daher die Bankaktien im Fokus und zählten zu den grössten Gewinnern an den europäischen Börsen. In London sprangen die Papiere von Barclays um 12,66 Prozent nach oben auf 242,50 Pence und die der Royal Bank of Scotland um 5,02 Prozent auf 69,00 Pence. In Paris gewannen die Aktien der Societe Generale 5,93 Prozent auf 51,90 Euro, nachdem der Konzern zuvor für das dritte Quartal einen Überschuss von rund einer Milliarde Euro in Aussicht gestellt hatte.


Dagegen sind einzelne Bankwerte nach frühen Kursgewinnen wieder leicht ins Minus abgerutscht. Die Papiere der britischen Lloyds-Bank verloren 0,93 Prozent auf 160,50 Pence und die von HBOS 0,56 Prozent auf 89,10 Pence. Die Papiere der französischen Grossbank BNP Paribas rutschten im Handelsverlauf ins Minus und verloren 0,48 Prozent auf 63,89 Euro, nachdem sie zeitweise ein Tagestief von 60,11 Euro erreichten. Händler machten dafür Aussagen der französischen Wirtschaftsministerin Christine Lagarde verantwortlich. Lagarde hatte am Montag für die französischen Banken eine Eigenkapitalquote (Tier 1) von etwa neun Prozent gefordert. BNP Paribas verfügte Ende Juni aber nur über eine Eigenkapitalquote von 7,6 Prozent.


Um 60,79 Prozent auf 2,12 Euro brachen die Aktien der wegen der Finanzkrise mittlerweile zerschlagenen belgisch-niederländischen Fortis ein. Nachdem die Papiere tagelang vom Handel ausgesetzt waren, wurden ab 11.00 Uhr erstmals wieder Kurse berechnet. Der Konzern will die Aktionäre auf einer ausserordentlichen Hauptversammlung über die jüngsten Anteilsverkäufe abstimmen lassen. (awp/mc/pg/18)

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