EU-Verlauf: Talfahrt nach Hiobsbotschaften aus der US-Bankenbranche

Für den EuroSTOXX 50 ging es nach dem Lehman-Bothers-Antrag auf Gläubigerschutz und der Übernahme von Merrill Lynch durch die Bank of America um 3,88 Prozent auf 3.150,93 Zähler nach unten. Der STOXX 50 brach um 3,51 Prozent auf 2.758,29 Punkte ein. Der französische CAC-40-Index rutschte um 4,20 Prozent auf 4.150,59 Zähler ab und der Londoner FTSE 100 verlor 3,35 Prozent auf 5.235,30 Punkte.


In Paris brachen die Papiere der Societe Generale um 8,37 Prozent auf 59,57 Euro ein, die von Credit Agricole um 9,91 Prozent auf 12,64 Euro. Die Zuspitzung der Finanzkrise in den USA habe auch die europäischen Bankenwerte stark belastet, hiess es von Experten der Landesbank Hessen Thüringen (Helaba). In London verloren die Aktien von Barclays 9,84 Prozent auf 316 Pence und in Zürich gaben die Aktien der UBS um 9,86 Prozent auf 21,20 Schweizer Franken nach. Die jüngsten Entwicklungen im US-Finanzsystem dürfte nach Einschätzung der Commerzbank zu einem weiteren Anstieg der Risikoaversion globaler Investoren führen. Die US-Notenbank habe auf die Horrormeldungen am Wochenende reagiert und eine Reihe von Initiativen zur Unterstützung der Finanzmärkte angekündigt.


Neben der Bankenbranche sorgte zudem eine milliardenschwere Übernahme in der Chmiebranche für Schlagzeilen. Die Aktien des Schweizer Chemiekonzerns Ciba schossen nach einem Übernahmeangebot durch den Konkurrenten BASF um 26,47 Prozent auf 48,06 Schweizer Franken hoch. BASF bietet nach eigenen Angaben insgesamt 50 Schweizer Franken für eine Ciba-Aktie. Die Offerte bewertet das Unternehmen mit 3,8 Milliarden Euro. Der Verwaltungsrat von Ciba unterstütze die Übernahmeofferte, hiess es.


Die Aktien des französischen Autozulieferers Michelin gerieten hingegen kräftig unter Druck. Die Papiere verloren nach einer Gewinnwarnung des deutschen Konkurrenten Continental 5,27 Prozent auf 47,40 Euro. Die Anleger würden nun auf schwache Geschäfte in der gesamten Branche der Automobilzulieferer schliessen, begründeten Händler die Kursverluste bei Michelin.


Die Papiere der schwer angeschlagenen Fluggesellschaft Alitalia waren weiter vom Handel ausgesetzt. Der letzte Kurs wird von den Kurssystemen bei 0,445 Euro angezeigt. Die Alitalia muss nach Worten ihres Insolvenzverwalters möglicherweise bereits im Lauf des Tages die Flüge einstellen. Die Treibstoffreserven gingen zur Neige und die finanziell klamme Airline bekomme kein neues Kerosin mehr, warnte Augusto Fantozzi. (awp/mc/ps/18)

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