EU-Verlauf: Überwiegend freundlich – Telekom und Versorger grösste Gewinner

Die Stoxx-Branchenindizes defensiver Vertreter wie Telekommunikation und Versorger verzeichneten die größten Aufschläge. Ganz unten fand sich dagegen der Bankensektor ein. Die Pharmabranche wurde von den enttäuschend ausgefallenen Umsatzzahlen von Roche belastet. Die Titel des Schweizer Unternehmens verloren als schwächster Wert im Swiss-Market-Index (SMI) 1,29 Prozent auf 137,30 Franken. In ersten Analystenkommentaren wurde einerseits die leicht verfehlte Konsensprognose als kursbelastend gewertet. Andererseits ist jedoch das Zahlenwerk aus Expertensicht solide. Doch nach den Negativmeldungen der jüngsten Vergangenheit suchten die Anleger nun das Haar in der Suppe.


An der Indexspitze legten Syngenta um 3,07 Prozent auf 272,10 Franken zu. Der schweizerische Agrarchemiekonzern hatte im dritten Quartal die Umsatzerwartungen von Experten übertroffen. Der zuständige Analyst von Cheuvreux zeigt sich insbesondere von der starken Entwicklung in Lateinamerika beeindruckt, wo die Verkäufe um 15 Prozent gewachsen waren. Die Deutsche Bank strich unter anderem die Zuversicht Syngentas für die Preisgestaltung im nächsten Jahr hervor.


In Paris legten LVMH um 0,72 Prozent auf 111,65 Euro zu. Der französische Luxusgüterhersteller hatte im dritten Quartal den Umsatz erneut gesteigert. Die Erlöse waren zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 23,6 Prozent auf 5,111 Milliarden Euro geklettert. Eine konkrete Prognose gab der Konzern erneut nicht. Der Vorstand betonte aber, dass seine Zuversicht für das Jahresergebnis in den ersten neun Monaten bestätigt worden sei.


In London legten Rio Tinto als einer der besten Werte im FTSE 100 um 1,82 Prozent auf 4.111,50 Pence zu. Der Bergbaukonzern hatte wegen der anhaltend hohen Nachfrage im dritten Quartal so viel Eisenerz gefördert wie noch nie. Auch die Produktion von Aluminium und Kokskohle erreichte neue Höchstwerte.


Vodafone-Aktien kletterten getrieben von einer positiven Analystenäußerung um 1,68 Prozent auf 166,65 Pence. Nomura hatte die Einschätzung für die Papiere des britischen Mobilfunkkonzerns von «Neutral» auf «Buy» hochgestuft und das Kursziel von 168 auf 200 Pence angehoben. Dank der starken Kostensenkung sollte das Unternehmen beim organischen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im zweiten Halbjahr die Trendwende schaffen, hieß es zur Begründung. (awp/mc/ss/17)

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