EU-Verlauf: Überwiegend schwach – Sorgen über Kapitalerhöhung bei UBS

Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor bis zur Mittagszeit 1,21 Prozent auf 3.597,07 Punkte. Der STOXX 50, der auch schweizerische und britische Werte umfasst, gab 1,18 Prozent auf 2.993,99 Zähler ab. Der FTSE 100 verlor 0,61 Prozent auf 5.658,10 Punkte.


In Europa litten die Aktien der italienischen Banco Popolare unter ihrer Bilanzvorlage am Wochenende und büssten 4,80 Prozent auf 10,98 Euro ein. Im abgelaufenen Jahr verdiente das Finanzinstitut wegen Fusionskosten und Belastungen durch die Beteiligung an der Banca Italease weniger als im Vorjahr. Zudem liegt die angekündigte Dividende in Höhe von 60 Cent je Aktie rund 20 Cent unter den Schätzungen der meisten Analysten. Pirelli wurden ex Dividende gehandelt und standen bei 0,5610 Euro daher nur optisch im Minus. Faktisch legten sie zu, denn der Abschlag von 0,148 Euro ist geringer als die an diesem Tag ausgeschüttete Dividende von 0,154 Euro je Aktie.


Schwächster Wert im Swiss-Market-Index (SMI) waren die Titel der Grossbank UBS, die 3,59 Prozent auf 27,94 Franken verloren. Belastend wirkten Händlern zufolge Spekulationen, dass die Abschreibungen für das erste Quartal höher als bisher erwartet ausfallen könnten. In Kürze werde zudem die Einladung zur Hauptversammlung erwartet. Dann werde sich zeigen, ob die Bank eine weitere Kapitalerhöhung brauche, hiess es.


Der französische Wein- und Spirituosenkonzern Pernod Ricard übernimmt Schwedens grössten Alkoholproduzenten Vin & Sprit für 5,626 Milliarden Euro. Die Franzosen erwarten dadurch Synergien vor Steuern von 125 bis 150 Millionen Euro. Im ersten Jahr soll der Zukauf unterm Strich ergebnisneutral sein, ab dann den Gewinn kräftig anwachsen lassen. Die Aktie büsste im CAC-40-Index 4,46 Prozent auf 65,05 Euro ein.


In Grossbritannien gewannen dagegen die Aktien des Lebensversicherers Friends Provident an der Index-Spitze 3,41 Prozent auf 124,25 Pence. Friends Provident hat das neue 3,5 Milliarden Pfund (4,5 Mrd Euro) schwere Übernahmeangebot des Finanzinvestors JC Flowers zurückgewiesen. Die Offerte stelle eine massive Unterbewertung dar und tauge nicht einmal als Diskussionsbasis, begründete der Versicherer seine Entscheidung und bestätigte damit einen Bericht des «Sunday Telegraph».


Der Pharmakonzern AstraZeneca hat seine klinische Studie zur Erforschung des Bluthochdruck-Medikaments Crestor nach positiven Ergebnissen vorzeitig beendet. Dem unabhängigen Gremium, das den Versuch überwachte, liege nun der «eindeutige Beweis» für die Wirksamkeit des Medikaments vor, teilte das Unternehmen mit. Die Titel gewannen 1,84 Prozent auf 1.882,00 Pence.


Zudem sorgten Analysten-Kommentare für kräftige Bewegungen von Einzelwerten: Die UBS senkten ITV von «Neutral» auf «Sell» und das Ziel von 70 auf 60 Pence. Die Aktie des Fernsehsenders gab daraufhin als schwächster Wert im «Footsie» um 6,63 Prozent auf 63,40 Pence nach. Morgan Stanley stuften etwa die Vodafone-Titel von «Overweight» auf «Underweight» ab, was der Aktie ein Minus von 3,69 Prozent auf 151,20 Pence eintrug. (awp/mc/ps)

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