Euro fällt auf Rekordtief zum Schweizer Franken

Noch am Mittwoch hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,4276 (1,4316) CHF festgesetzt. «Der in der Schweiz extrem gestiegene Einkaufsmanagerindex PMI im März hat den Franken beflügelt», sagte Ralf Umlauf, Devisenexperte bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Der PMI kletterte im März auf 65,5 Punkte nach 57,4 Zählern im Vormonat. Dies ist der höchste Stand seit November 2006. In der Eurozone stieg der entsprechende Indikator auf 56,6 Punkte.


Zielmarke der SNB gekappt
«Die Zurückhaltung der Schweizer Notenbank (SNB) am Devisenmarkt trägt ebenfalls zu der Stärke des Franken bei», sagte Umlauf. Die SNB hatte lange versucht, durch Interventionen am Devisenmarkt den Euro nicht unter die Marke von 1,50 CHF fallen zu lassen. Mit der Zuspitzung der Schuldenkrise in Griechenland konnte diese Marke seit Ende des Jahres nicht mehr gehalten werden. Rund 60% der Schweizer Exporte gehen in die Eurozone.


Keine SNB-Zinsanhebung zeitlich vor der EZB
Mittlerweile will die SNB nur noch eine zu schnelle Aufwertung des Franken verhindern. «Die SNB sieht offenbar keine Deflationsgefahren mehr, die durch den hohen Frankenkurs verstärkt werden können», sagte Umlauf. Zuletzt waren die Konsumentenpreise gestiegen. Zudem zeigten die jüngsten Daten, dass auch der Export offensichtlich nicht stark unter der Wechselkursentwicklung leide, sagte Umlauf. «Die SNB wird ihren Leitzins jedoch nicht vor der EZB anheben», sagte Umlauf. Die Konjunkturerholung verlaufe in beiden Währungsräumen gleichgerichtet. (awp/mc/ps/13)

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