Euro hat von den sehr schwachen US-Wirtschaftsdaten nicht profitiert

Die jüngste US-Bankenpleite von Washington Mutual, die von J.P. Morgan Chase übernommen wird, unterstreicht lediglich die Dringlichkeit solcher Massnahmen. Die deutschen Verbraucherpreisdaten dürften eine leichte Entspannung an der Inflationsfront signalisieren, so dass die EZB von ihrer allzu zinsbullischen Haltung abrücken kann.


Sehr volatil
EUR/USD zeigte sich am Donnerstag sehr volatil und musste seine zwischenzeitlichen Kursgewinne bis 1,4771 im Hoch wieder vollständig abgeben. Als dollarnegativ stellte sich zuerst die mögliche Verzögerung des von der US-Regierung versprochenen Rettungspaketes für Not leidende US-Banken dar. Hinzu kam die Warnung von US-Präsident George W. Bush vor einer lang anhaltenden Rezession und einer «Katastrophe» für die US-Wirtschaft, falls dieses nicht verabschiedet werde. Die US-Wirtschaftsdaten fielen höchst enttäuschend aus. So kletterten die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Woche zum 20. September auf 493.000 und lagen damit deutlich über der Konsensschätzung, die mit einem Wert von 450.000 gerechnet hatte. Die Auftragseingänge langlebiger Güter sanken im August um 4,5% im Monatsvergleich und verfehlten die Prognose damit total. Ökonomen hatten im Durchschnitt lediglich mit einem Rückgang um 1,9% gerechnet. Gleichfalls schwach fielen die US-Neubautenverkäufe im August mit 460.000 (erwartet: 510.000) aus.


Im Wochenverlauf mehr als die Hälfte der Kursgewinne wieder abgegeben
EUR/USD hat im Wochenverlauf mehr als die Hälfte der massiven Kursgewinne vom Montag bis 1,4863 in der Spitze wieder abgegeben. Die Korrektur führte das Währungspaar bislang bis 1,4558 im Tief. Aus charttechnischer Sicht ist die Situation jedoch nach wie vor positiv, EUR/USD befindet sich weiterhin im langfristigen Aufwärtstrend und der MACD notiert im Kauf. Die nächsten Widerstände liegen bei 1,4675, 1,4705 und 1,4745. An der Unterseite stützen die 1,4620-00, 1,4560 und 1,4520.


Eurozone
Aus der Eurozone stehen im Tagesverlauf die ersten Schätzungen zur September-Verbraucherpreisentwicklung in zahlreichen deutschen Bundesländern zur Veröffentlichung an. Aus den USA wird um 12:30 Uhr UTC das revidierte Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal gemeldet (Konsens: +3,3% wie zuvor). Gleichzeitig kommen die persönlichen Ausgaben und der Preisindex für das zweite Quartal (erwartet: +1,7 bzw. +1,2% wie bereits gemeldet). Die Woche beschliesst um 14:00 Uhr UTC der revidierte Michigan Sentiment Index für September (Konsens: 70,8 nach 73,1 Punkten). (FXdirekt/mc/gh)


 

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