Euro sinkt auf Ein-Jahres-Tief – Schwache US-Daten helfen nicht

Die EZB hatte den Referenzkurs am frühen Nachmittag noch auf 1,3834 (Donnerstag: 1,3903) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete 0,7229 (0,7193) Euro.

Nachfrage nach amerikanischen Staatspapieren stützt den Dollar
Bereits seit Wochen spielen Konjunkturdaten an den Devisenmärkten laut Experten eine eher untergeordnete Rolle. Im Blickpunkt stehe vielmehr die internationale Finanz- und Bankenkrise sowie deren Auswirkungen auf das weltweite Wachstum. Dies habe viele Anleger insbesondere aus den USA dazu veranlasst, Anlagen im Ausland aufzulösen. Speziell US-Staatsanleihen gelten unter Investoren derzeit als besonders «sicherer Hafen» – ungeachtet der Tatsache, dass die Krise ihren Ausgangspunkt in den USA hat. Die aktuell hohe Nachfrage nach amerikanischen Staatspapieren stützt den Dollar und schwächt den Euro, wird argumentiert.


USA in einer Rezession
Selbst Konjunkturdaten aus der «ersten Reihe» – also für gewöhnlich äusserst marktbewegende Zahlen – würden zurzeit nur am Rande zur Kenntnis genommen, heisst es unter Marktbeobachtern. So haben neue Daten vom amerikanischen Arbeitsmarkt laut der italienischen Grossbank UniCredit bestätigt, dass sich die USA in einer Rezession befinden. Nach Zahlen des US-Arbeitsministeriums wurden im September erneut zahlreiche Arbeitsplätze abgebaut. Wegen des schwachen Arbeitsmarkts, der schlechten Wirtschaftsstimmung und der Finanzkrise rechnen die Ökonomen der UniCredit mit einer Zinssenkung der US-Notenbank um 0,50 Punkte noch in diesem Monat.


Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,78355 (0,78720) britische Pfund , 145,09 (146,45) japanische Yen und 1,5654 (1,5732) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 828,00 (852,00) Dollar gefixt. (awp/mc/gh/31)

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