Eurokurs fällt deutlich – niedrigstes Stand seit Anfang April

Im Vormittagshandel hatte der Euro noch 1,3432 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,3349 (Donnerstag : 1,3470) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7491 (0,7424) Euro.


Auflösung von sogenannten Carry-Trades
«Verantwortlich für die Kursverluste des Euro war die Auflösung von sogenannten Carry-Trades, die den Euro zum Japanischen Yen und zum Schweizer Franken unter Druck gebracht haben», sagte Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Bremer Landesbank. Auslöser für die Auflösung von Carry-Trades seien die schwachen Aktien- und Anleihenmärkte gewesen. Bei Carry-Trades nutzen Devisenhändler die Differenz der Zinsen zwischen der Eurozone und Japan oder der Schweiz. Sie verschulden sich in japanischen Yen und legen das Geld in höherverzinslichen Eurobeständen an.


Dollar zum Euro weiter gestützt
«Zudem haben veränderte Leitzinserwartungen in den USA den Dollar zum Euro gestützt», sagten Händler. So sei nach Kommentaren von verschiedenen US-Notenbankvertretern eine baldige Zinssenkung unwahrscheinlicher geworden. Hellmeyer erwartet je doch keine grundsätzliche Trendwende hin zu einer Euro-Schwäche. Im Mittagshandel habe dann auch noch die enttäuschend ausgefallene Produktion im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland den Euro belastet, sagte Hellmeyer. Die Produktion war im April zum Vormonat saisonbereinigt um 2,3 Prozent gesunken. Volkswirte hatten zuvor einen Anstieg um 0,5 Prozent erwartet. Der Gipfel der führenden acht Industrienationen (G8) in Heiligendamm hat laut Händlern an den Devisenmarkte keine Rolle gespielt, da keine konkreten Aussagen zu Wechselkursen getroffen wurden.


Andere wichtige Währungen
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,67885 (0,67900) britische Pfund , 162,40 (163,43) japanische Yen und auf 1,6475 (1,6477) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 655,75 (668,75) Dollar gefixt. (awp/mc/ab)

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