Eurokurs steigt – EZB schürt Zinserhöhungserwartungen

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag noch auf 1,5402 (Mittwoch: 1,5466) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete 0,6493 (0,6466) Euro.


Märkte von Trichet-Aussagen überrascht
«Die Märkte sind durch die Aussagen von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet überrascht worden», sagte Uwe Janz, Devisenexperte vom Bankhaus M.M Warburg. Janz geht davon aus, dass die EZB noch im Juli die Zinsen erhöhen wird. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet bezeichnete es als nicht ausgeschlossen, dass der EZB-Rat auf seinem nächsten Treffen Anfang Juli angesichts bestehender Inflationsgefahren den Leitzins um einen kleinen Schritt anheben könnte. «Es ist nicht sicher, aber es ist möglich.» Zuvor hatte die EZB ihren Leitzins wie erwartet unverändert bei 4,0 Prozent belassen.


Keiner deutlicher Euro-Anstieg erwartet
«Offensichtlich hat die EZB abgewartet, bis die US-Notenbank ihren Zinssenkungszyklus beendet hat», sagte Janz. Daher sei der Zeitpunkt für den verschärften Ton nicht überraschend. «Die EZB wollte der Fed nicht in die Parade fahren.» Einen deutlichen Anstieg des Eurokurses erwartet Janz jedoch nicht. Zuletzt habe sich die Stimmung am Devisenmarkt zugunsten des Dollar verbessert und US-Notenbankchef Ben Bernanke habe sich für einen stärkeren Dollar ausgesprochen. Zudem dürfte die EZB den Leitzins nur moderat anheben, schliesslich habe sich das Wirtschaftswachstum in Ländern wie Spanien und Italien merklich abgeschwächt.


Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,78970 (0,79020) britische Pfund , 163,46 (161,82) japanische Yen und 1,6147 (1,6037) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 878,75 (883,50) Dollar gefixt. (awp/mc/pg)

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