Der EZB-Rat werde alle Entwicklungen «sehr genau verfolgen», um die Inflation einzudämmen. Mit dieser Formulierung hat die EZB bislang eine Zinserhöhung in zwei Monaten angekündigt. Allerdings wollte sich EZB-Präsident Jean-Claude Trichet bislang nicht auf einen Zeitpunkt festlegen.
Uneinigkeit über weiteren Kurs der Währungshüter
Die EZB hatte auf ihrer Ratssitzung vor einer Woche den Leitzins für die Euro-Zone von 3,25 auf 3,50 Prozent angehoben. Es war die sechste Zinserhöhung innerhalb eines Jahres. Volkswirte sind sich über den weiteren Kurs der Währungshüter uneinig. Konsens besteht darüber, dass die Zinsen 2007 nur noch wenig steigen werden und es im Frühjahr noch einen Zinsschritt geben wird. Einige Experten sehen damit den Zinsgipfel erreicht, andere rechnen mit einer Anhebung bis auf 4,0 Prozent zum Jahresende 2007.
Risiken für Preisstabilität
Auf mittlere Sicht sieht die Notenbank trotz des gesunkenen Ölpreises weiterhin Risiken für die Preisstabilität. Allein die Mehrwertsteuererhöhung in der grössten Euro-Volkswirtschaft Deutschland wird die Inflationsrate im Euro-Raum um 0,3 Prozentpunkte nach oben drücken. Auch nach dem jüngsten Zinsschritt fördert die Geldpolitik nach Ansicht der EZB die Wirtschaft mit günstigen Zinsen und Krediten. Die Leitzinsen lägen nach wie vor auf einem niedrigen Niveau. Das Geldmengen- und Kreditwachstum sei kräftig. (awp/mc/pg)
