Eurozone: EU-Kommission senkt Wachstumsprognose 2009 drastisch
Um ganze 1,5 Prozent revidierte die EU-Kommission ihre Prognose für das Jahr 2009 nach unten. Sie erwartet jetzt nur noch ein Wachstum von 0,1 Prozent nachdem sie im Frühjahr noch 1,6 Prozent prognostiziert hatte. Im Jahr 2010 erwartet die Kommission dann ein Wachstum von 0,9 Prozent. Im vergangenen Jahr 2007 war die Eurozone noch um 2,7 Prozent gewachsen.
Stagnation in Deutschland
Für die deutsche Wirtschaft erwartet die Kommission im kommenden Jahr eine Stagnation. Die Kommission senkte ihre Wachstumsprognose für 2009 drastisch auf 0,0 Prozent. In ihrem Frühjahrs-Gutachten war die Kommission noch von einem Wachstum von 1,5 Prozent ausgegangen. Für das laufende Jahr erwartet die Kommission ein Wachstum von 1,7 Prozent. Im Jahr 2010 sollte die deutsche Wirtschaft demnach dann wieder um 1,0 Prozent wachsen.
Grosse Unsicherheit
Der wirtschaftlich Ausblick für die Eurozone sei ungewöhnlich unsicher, schreibt die Kommission. Die Finanzmarktkrise habe sich vertieft und verbreitert. Die Wirtschaft der Eurozone könnte trotz der Gegenmassnahmen der Regierungen nicht den negativen Folgen des Finanzmarktspannungen entkommen. Zudem gebe es auch in einigen Ländern der Eurozone eine Korrektur an den Häusermärkten, die durch die Finanzmarktkrise verschärft werde. Diese Schock würden die die Binnennachfrage bremsen, während sich gleichzeitig die Aussennachfrage abschwäche. Das Wirtschaftswachstum werde daher im Jahr 2009 zum Stillstand kommen und erst im Jahr 2009 wieder leicht wachsen.
Abwärtsrisiken
Die Kommission sieht zudem auch Abwärtsrisiken für ihre Prognose. Die sich abschwächende Konjunktur könnte die Finanzmarktprobleme noch verschärfen. Angesichts der Wirtschaftsschwäche wird der Inflationsdruck laut Kommission nachlassen. Die Konjunkturabkühlung dürfte zu höhere Arbeitslosigkeit und einem schwächeren Wachstum der Binnennachfrage führen. Dies werde den Druck auf die Preise mindern. Zudem dämpften auch sinkende Rohstoffpreise die Inflation. die Abschwächung der Inflationsrate dürfte sich in den Jahren 2009 bis 2010 fortsetzen. (awp/mc/ps/17)