Ex-BAWAG-Chef Elsner kann an Wien ausgeliefert werden

Das entschied ein Gericht in Aix-en-Provence am Freitag. Elsner (71), der seit Jahren in Südfrankreich lebt, hatte eine freiwillige Rückkehr nach Wien in den vergangenen Wochen aus gesundheitlichen Gründen abgelehnt.


Vorwurf: Verursachung und Vertuschung der Verluste der BAWAG
Ihm wird von der Wiener Staatsanwaltschaft vorgeworfen, die durch massive Spekulationen entstandenen Verluste der Bank und Folgekosten von insgesamt rund 3 Milliarden US-Dollar mitverursacht und anschliessend vertuscht zu haben. Gegen ihn besteht ein europäischer Haftbefehl. Die Richter bestellten am Freitag zugleich ein medizinisches Gutachten, das klären soll, unter welchen Umständen Elsner nach Wien zurückgebracht werden soll. Der Ex-Banker, der in einem Krankenhaus unter Hausarrest stand, wurde gegen gegen eine Kaution von einer Million Euro auf freien Fuss gesetzt.


BAWAG-Skandal dominierte Wahlkampf in Österreich
Der so genannte BAWAG-Skandal dominierte den grössten Teil des Wahlkampfs für die Parlamentswahl am kommenden Sonntag in Österreich. Vor allem die regierende Volkspartei beschuldigte die oppositionellen Sozialdemokraten der indirekten Beteiligung an dem Skandal, da die Leitung der Bank aus führenden Gewerkschaftern und SPÖ-Mitgliedern bestand. Meinungsforscher gehen davon aus, dass der Skandal die SPÖ bei der Wahl zum Nationalrat mehrere Prozentpunkte und damit möglicherweise den Wahlsieg kosten dürfte. (awp/mc/ar)

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