Ex-Citigroup-Chef Reed hält Fusion rückblickend für einen Fehler

John Reed, der 1998 als Citicorp-Chef die damals 166 Milliarden Dollar teure Fusion mit dem Versicherer initiiert hatte, sagte der «Financial Times» (Freitag), der Schritt habe weder den Anlegern noch den Kunden oder Angestellten des Konzerns genutzt.


Falsches Geschäftsmodell?
Unklar sei hingegen, ob es am Geschäftsmodell oder an falschen Managemententscheidungen liege, dass die Citigroup die Erwartungen verfehlt habe, sagte Reed. Er hatte das Unternehmen 2000 nach einem Streit mit Sandy Weill verlassen. Weill war vor der Fusion Travelers-Chef und hatte die Citigroup zunächst zusammen mit Reed, später dann allein geführt und zu dem nach Börsenwert grössten Finanzkonzern der Welt gemacht.


Citigroup verliert Hälfte des Marktwertes
Im Zuge der Finanzkrise hat die Citigroup die Hälfte ihres Marktwerts eingebüsst, Milliarden abschreiben und Staatsfonds als Aktionäre aufnehmen müssen. Die Fusion der Bank Citicorp und des Versicherers Travelers war zeitweise als das Zukunftsmodell des integrierten Allfinanzkonzerns gefeiert worden. Im Jahr 2001 hatte sie mit der Übernahme der Dresdner Bank durch die Allianz einen deutschen Nachahmer gefunden. Mittlerweile wird über einen Verkauf der Dresdner Bank spekuliert. (awp/mc/ps)

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