Experten sagen glänzende Zeiten für den Goldpreis voraus

Im weiteren Verlauf des Jahres erwarten Fachleute gemeinhin neue Rekordwerte beim Goldpreis. Die dürften dann auch deutlich über der Marke von 1.000 Dollar liegen. Zuletzt erreichte das gelbe Edelmetall Mitte März einen Höchstpreis bei 1.034 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm).

Rekordjagd
Mit der jüngsten Rekordjagd an den Goldmärkten haben sich allerdings die Bedingungen für den Handel mit dem gelben Edelmetall gründlich verändert. In der Vergangenheit war die weltweite Schmucknachfrage der grösste Preistreiber beim Gold. Seit dem Höhenflug beim Goldpreis verkaufen die Juweliere aber deutlich weniger Schmuckstücke aus dem gelben Edelmetall.

Schmucknachfrage massiv eingebrochen
Besonders deutlich wird dies am Beispiel Indien, einem der grössten Goldimporteure der Welt. Bei lokalen Preisen von mehr als 10.000 Rupien (159 Euro) für 10 Gramm Gold ist die Nachfrage auf dem Subkontinent drastisch eingebrochen, sagte Rohstoffexperte Thorsten Proettel von der Landesbank Baden-Württemberg. Nach den jüngsten verfügbaren Daten seien die Goldimporte bei dem Preisniveau massiv eingebrochen. In den Monaten Januar und Februar seien nur 16 Tonnen eingeführt worden. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hätten die Einfuhren aber noch 112 Tonnen betragen, sagte Proettel weiter und bezog sich dabei auf Daten, die von der «Bombay Bullion Association» stammen, einer örtlichen Interessenvereinigung von Edelmetallimporteuren.


Institutionelle Anleger beinflussen nun den Goldpreis
Haben vor Monaten noch die Schmuckhersteller den Goldpreis massgeblich beeinflusst, bestimmen mittlerweile grosse institutionelle Anleger wie zum Beispiel Fondsgesellschaften das Auf und Ab des Goldpreises. «An die Stelle der Schmuckhersteller trat in den vergangenen Monaten eindeutig die wegen der Finanzkrise angewachsene Investmentnachfrage, sagte Proettel. Der Weg aus dem Schattendasein ins Rampenlicht der internationalen Finanzmärkte hatte in den vergangenen Handelstagen starke Kursschwankungen zur Folge. So rutschte der Goldpreis vom Rekordhoch binnen zwei Wochen über zehn Prozent auf bis zu 872 Dollar und kostet nach einer kräftigen Erholung aktuell wieder 906 Dollar.

Alarmierende Nachrichten von den Goldminin in Südafrika
Aktuell sehen Fachleute als Preistreiber an den Goldmärkten vor allem die Sorge der Anleger vor einer steigenden Inflation. Das gelbe Edelmetall werde als der «sichere Hafen» in turbulenten Zeiten an den Finanzmärkten gesehen. DekaBank-Expertin Dora Borbély schliesst dabei kurz- bis mittelfristig weitere Rekordniveaus nicht aus. Experte Proettel erwartet auch wieder einen Anstieg der Nachfrage aus dem Schmuckbereich. Spätestens zum Ende des Jahres dürften sich die Kunden der Juweliere an die hohen Preise gewöhnt haben und dann wieder verstärkt an den Ladentheken zugreifen.

Produktionsausfälle in den grossen Goldminen erwartet
Ausserdem rechnen Experten in den kommenden Monaten auch wegen Produktionsausfällen in den grossen Goldminen mit steigenden Preisen beim Edelmetall. So sind die jüngsten Produktionsdaten aus Südafrika alarmierend: Nach Angaben der südafrikanischen Statistikbehörde «Statistics South Africa» beispielsweise ist die Goldförderung nach den neusten zur Verfügung stehenden Daten zu Beginn des Jahres massiv eingebrochen. Die Statistiker meldeten für den Januar einen Rückgang im Jahresvergleich um 16,5 Prozent. (awp/mc/gh)

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